Anerkennung gesucht: Brandstifter aus Freiberg festgenommen

Blaulicht 29-Jähriger legte mehrere Brände in Mehrfamilienhaus

Freiberg. 

Freiberg. Seit Ende des vergangenen Jahres beschäftigen sich Ermittler des Kriminaldienstes des Polizeireviers Freiberg mit immer wiederkehrenden Brandstiftungen in einem Mehrfamilienhaus in der Maxim-Gorki-Straße. In der vergangenen Woche konnten sie einen 29-jährigen Tatverdächtigen festnehmen. Dieser wurde in Folge einem Ermittlungsrichter am Chemnitzer Amtsgericht vorgeführt.

Am 26. November hat es begonnen

Begonnen hatte die Häufung zwischen dem 26. November und dem 08. Dezember 2020. In diesem Zeitraum hatte zunächst unbekannte Täterschaft im Keller des Hauses elektrische Anlagen in Brand gesetzt, wobei aber keine Personen verletzt wurden. Der dadurch entstandene Sachschaden wurde auf etwa 2.000 Euro beziffert. Am 12. Dezember 2020 kam es in dem Mehrfamilienhaus zu einer weiteren Brandstiftung. Erneut hatte jemand elektrische Anlagen im Keller angezündet. Sachschaden: rund 600 Euro. Daraufhin blieb es für einige Zeit ruhig − bis zum 28. Februar 2021. An diesem Tag wurde wieder versucht, Feuer im Keller des Hauses zu legen. Zum unrühmlichen Höhepunkt der Brandhäufung in der Maxim-Gorki-Straße kam es am Abend des 02. Mai 2021. Im Treppenhaus waren Gegenstände angezündet worden. Drei Bewohner (46/w, 55/m, 60/m) mussten wegen des Verdachts auf erlittene Rauchgasintoxikationen in einem Krankenhaus behandelt werden. Der entstandene Sachschaden wurde auf rund 20.000 Euro beziffert.

Auf der Suche nach Anerkennung

Im Zuge der Ermittlungen rückte schließlich ein 29-jähriger Bewohner des Mehrfamilienhauses in den Fokus der Beamten. Gegen ihn ließ sich der dringende Tatverdacht erhärten, sodass die Staatsanwaltschaft Chemnitz am 13. Juli seine Festnahme und die Durchsuchung seiner Wohnung veranlasste. Die Ermittler nahmen den 29-jährigen Deutschen widerstandslos fest. In seiner polizeilichen Vernehmung gestand er, für die Brände verantwortlich zu sein. Auf die Frage nach seinem Motiv, entgegnete der Mann, dass er durch die Brandlegungen Anerkennung in der Hausgemeinschaft gesucht hatte. Denn unmittelbar nach der Brandentstehung hatte er die Bewohner gewarnt, einige zudem in Sicherheit gebracht.

Am Amtsgericht wurde letztlich Haftbefehl gegen den 29-Jährigen wegen schwerer Brandstiftung erlassen, wobei der Haftbefehl unter Auflagen (u. a. Meldeauflagen bei der Polizei) außer Vollzug gesetzt wurde.

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