Erneute Proteste gegen Corona-Maßnahmen in Freiberg

Demo Oberbürgermeister Sven Krüger sucht das Gespräch

Freiberg. 

Freiberg. Erneut kam es am Montagabend in Freiberg zu einem sogenannten Spaziergang gegen die Corona-Maßnahmen und die im Raum stehende Allgemeine Impfpflicht. Waren es eine Woche zuvor 3.000 Menschen, die unangemeldet durch die Stadt zogen, so gibt die Polizei die Anzahl der sogenannten Spaziergänger diesmal mit 2.100 an. Sie marschierten ab 18 Uhr vom Bebelplatz aus die Schillerstraße entlang. Später liefen sie durch die Burgstraße und über den Obermarkt. Anschließend wollte der Zug über die Petersstraße zu seinem Ausgangspunkt, dem Bebelplatz, zurückkehren. Da auf der Petersstraße jedoch mehrere angemeldete Versammlungen stattfanden, riegelte die Polizei den Zugang auf beiden Seiten ab, was von den "Spaziergängern" mit Trillerpfeifen und den Rufen "Schämt euch!" kommentiert wurde.

Insgesamt gab es an diesem Abend elf angemeldete Versammlungen und Demonstrationen. Auch das Bündnis "Freiberg für alle" hatte auf dem Obermarkt zu einer Zusammenkunft eingeladen, auf der für Toleranz und gegen die Spaltung der Gesellschaft argumentiert wurde. Gut hundert Personen waren dem Aufruf gefolgt.

 

Mit Distanz zu Rechtsextremismus

Auf der Petersstraße waren es vor allem Mitarbeiter von Physiotherapien, medizinischen oder Pflegeeinrichtungen, die gegen die Impfpflicht, die ab Mitte März für ihre Berufsgruppen gilt, demonstrierten. Freibergs Oberbürgermeister Sven Krüger war an diesem Abend zu ihnen gekommen, um im Gespräch ihre Argumente, Sorgen und Befürchtungen zu erfahren. Er äußerte dabei durchaus Verständnis für die Situation der Mitarbeiter. Er betonte auch, dass sich mehrere mittelsächsische Bürgermeister in diesen Tagen dazu äußern würden. Bei allem Verständnis wünsche er sich jedoch von den Demonstranten oder "Spaziergängern", dass man sich von rechtsradikalen Kräften wie den "Freien Sachsen" distanziere.

Die Polizei beobachtete vornehmlich das Geschehen in Freiberg, war mit rund hundert Einsatzkräften vor Ort. Insgesamt blieb es in der Silberstadt friedlich.

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