Experte rettet kleines Mädchen aus Mittelsachsen vor Pilzvergiftung

Rettung Kleinkind steckt Pilze von der Wiese in den Mund

Stein/Schwarzbach. 

Klaus Taubert liebt die Welt der Pilze. Seine Prüfung zum Pilzsachverständigen legte er 2010 ab, die alle fünf Jahre erneuert werden muss. Beschäftigt hat er sich schon als Kind mit Pilzen und war oftmals mit seinem Opa in den Wäldern unterwegs. Der ehrenamtliche Mykologe ist in der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) organisiert und begutachtet als Pilzsachverständiger Pilzfunde. Außerdem ist er in dem gemeinsamen Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gelistet und wird bei Pilzvergiftungen zurate gezogen. Und deswegen bekam er vor kurzem einen Anruf eines besorgten Mannes aus Schwarzbach.

 

Kleines Kind isst Giftpilze

"Er erzählte mir, dass seine Tochter 1,5 Jahre alt, auf der Wiese kleine Pilze in den Mund gesteckt hatte. Sogleich versuchten sie dem Kind die Pilze aus dem Mund zu holen. Einen kleinen Pilzhut von zirka 0,8 Zentimetern erwischte der Vater", berichtete Klaus Taubert von dem Telefonat. Daraufhin fuhr er sofort zu der Familie. Diese hatte vorsorglich das Stück Wiese abgesteckt. Sofort begann die Suche nach weiteren Pilzen und es konnten zwei kleine Exemplare eingetütet werden. Dem Kind ging es noch gut. "Ich hatte eine Vermutung, um welche Pilzart es sich handeln könnte. Um sicherzugehen, nahm ich die gefundenen Pilze sowie den Pilzhut aus dem Munde des Kindes mit nach Hause, um mikroskopische Untersuchungen zu machen". Durch Fotos und die Tatsache, dass die Pilze auf grasigen Boden wuchsen, gelangte Klaus Taubert zur Erkenntnis, dass es sich um einen Giftpilz, den Dunklen Düngerling handeln müsse. Der Psilocybin ist ein Drogenpilz und ist gefährlich giftig. Da unklar war, wie viel das Mädchen davon verschluckt hatte, riet er der Familie ins Krankenhaus zu fahren. Dort blieb das Kind eine Weile zur Beobachtung.

 

Sensibilisierung des Themas

Diesen Vorfall nimmt nun Klaus Taubert zum Anlass, Eltern, Erzieherinnen und Personal in Kindergärten und Grundschulen sowie Schulhorten für das Thema zu sensibilisieren. "Ich bin jederzeit bereit, in Kindereinrichtungen über Giftpilze und das richtige Sammeln von Pilzen zu berichten. Das ist ja auch eine meiner Aufgaben als Pilzberater", so Taubert, der froh darüber ist, dass das kleine Mädchen glimpflich davongekommen ist.

 

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