Gebäudeenergiegesetz: Experte verrät, was Verbraucher beachten müssen

Bauvorhaben Innungsbetriebe informieren Anfang Februar auf der Baumesse Chemnitz

Frankenberg. 

IBS-Geschäftsführer Jan Große beschäftigt sich derzeit vor allem mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz, das am 1. Januar in Kraft getreten ist. Und seine Kunden fragen ihn danach. "Bei der Planung einer neuen Heizung kommt es vor allem auf eine gute Abwägung an: Was ist mit Blick auf die technische Machbarkeit und die später anfallenden Heizkosten sinnvoll", erklärt der Fachmann. Der Einbau einer Erdwärmepumpe ist deutlich teurer als eine Gasheizung. Allerdings muss man aber auch genau bedenken, wie sich die Preise für Gas und für Strom, der für den Betrieb der Wärmepumpen benötigt wird, in Zukunft entwickeln werden, nennt er als ein Beispiel.

Anteil der regenerativen Energie steigt

Nach dem neuen Gesetz müssen bei neu installierten Heizungsanlagen ab 2029 mindestens 15 Prozent regenerative Energien, wie zum Beispiel Erdwärme, "grüner Wasserstoff" oder Pellets sein. 2035 erhöht sich der Anteil auf 30 Prozent. 2045 steigt er auf 65 Prozent.

Förderung für regenerative Energien

Konventionelle Gas- und Ölheizungen werden nach dem neuen Gesetz überhaupt nicht mehr gefördert. Für den Einbau einer regenerativen Anlage sieht das neue Gesetz eine Grundförderung von 30 Prozent der Kosten vor. Erfolgt der Einbau bis 2028, kann die Förderung auf 50 Prozent steigen. Für einkommensschwache Hausbesitzer ist sogar eine 70-prozentige Förderung möglich. "Vor diesem Hintergrund ist es durchaus überlegenswert, gleich von Anfang an die Heizung mit 65 Prozent regenerativer Energie zu betreiben, sodass man auch nach 2045 keinen Handlungsbedarf mehr hat", sagt Jan Große.

Fußbodenheizung zahlt sich aus

Überlegenswert sei zudem die Art der Heizung. Bei einem Neubau sowie der Reko einer Wohnung oder eines Hauses sollte man auch über den Einbau einer Fußbodenheizung nachdenken. Sie bietet gegenüber der herkömmlichen Wandheizung zwei Vorteile. Durch die Wärmeverteilung im Raum spart man etwa 25 Prozent der Heizkosten. Zudem kann man für den Einbau ebenfalls Fördermittel in Anspruch nehmen.

Kundendienst vor Ort ist wichtig

Jan Große rät Kunden auf jeden Fall, sich bei anstehenden Bauvorhaben für einen Handwerksbetrieb vor Ort zu entscheiden. Diese Betriebe sind mit ihrem Kundendienst schnell zur Stelle, auch wenn ein Schaden an einem Wochenende oder einen Feiertag auftritt.

Lehrlinge geben Einblick in Ausbildung

Der Firmenchef freut sich, dass das Heizungsbau ein gutes Image hat und das Interesse junger Leute an Handwerksberufen generell wieder zunimmt. Sein Betrieb bildet derzeit zwei Lehrlinge aus. In diesem Jahr will er erneut einen Lehrling einstellen. Er hofft, dass nach Abschluss der Ausbildung die Lehrlinge seinem Betrieb die Treue halten werden. Auch die Besucher der Baumesse können sich über die Ausbildung in den Innungsbetrieben informieren. An einem Stand werden Lehrlinge unter dem Motto "lebendige Werkstatt" Einblick in ihre Arbeit geben.

30-jähriges Betriebsjubiläum steht an

Die IBS GmbH feiert in diesem Frühjahr 30-jähriges Bestehen. Der Betrieb beschäftigt acht Mitarbeiter und zwei Lehrlinge. Die IBS hat sich auf unter anderem durch den Einbau von Wärmepumpen einen Namen gemacht. Die erste derartige Pumpe hat sie schon 1997 errichtet und in Betrieb genommen. Zudem gehört man zu den mehr als 300 Ausstellern bei der diesjährigen Baumesse Chemnitz. Sie findet vom 2. bis 4. Februar in der Messe Chemnitz statt. Die Firma wird sich wieder am Gemeinschaftsstand der Innung Sanitär, Heizung, Klima Chemnitz und Umgebung mit acht weiteren Firmen aus der Region präsentieren.

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