Gewaltfreies Miteinander: Neues Projekt für junge Mütter in Burgstädt

Programm Unterstützung durch Chemnitzer Verein Regenbogenbus

Burgstädt. 

Burgstädt. Konflikte entstehen überall dort, wo Menschen aufeinandertreffen. Zwischen Erwachsenen, zwischen Kindern und Jugendlichen, in kleinen und großen Gruppen, aber auch zwischen Eltern und Kindern. Wie leicht kann es dann passieren, dass Gewalt ins Spiel kommt. Ein lautes Wort, eine Beleidigung, eine zugeschlagene Tür, sogar eine Handgreiflichkeit. Keiner will das wirklich, aber manchmal wissen wir uns nicht anders zu helfen.

 

Gewaltfreie Konfliktlösungen

Wie es untereinander und mit dem eigenen Kind auch anders gelingen kann, Konflikte zu lösen, das erproben jetzt fünf junge Mütter in der Mutter-Kind-Gruppe des Kinder- und Jugendheims Burgstädt. Alle 14 Tage treffen sie sich im Rahmen eines komplett spendenfinanzierten Präventions-Projektes mit einer speziell geschulten Pädagogin, um sich in gewaltfreier Konfliktlösung zu üben. Dabei geht es auch spielerisch zu. Mit Bällen und Seilen, Karten und Würfeln erkunden die jungen Frauen eigene Stärken und Talente, benennen Probleme und begeben sich auf die Suche nach möglichen Lösungen.

 

 

Unterstützung durch Verein Regenbogenbus

Unterstützung erhalten sie dabei vom Chemnitzer Verein Regenbogenbus. Ziel des Vereins sei es, durch das Schaffen von Voraussetzungen für mehr Chancengleichheit und ­gerechtigkeit, Menschen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben zu begleiten, sagt Sozialarbeiterin Sasette Nestmann, die die Burgstädter Gruppe betreut. Das Projekt ist im Januar angelaufen und werde vorerst bis Juni geplant. In der Gruppe, in der die betreuten Mütter regelmäßig wechseln und deren Mitglieder derzeit im Alter von 18 bis 36 Jahren sind, nimmt man das Angebot aufgeschlossen an, wenngleich man in der jetzigen Konstellation keine Notwendigkeit aufgrund körperlicher Auseinandersetzungen sieht.

Gewaltfreies Miteinander

Man komme gut miteinander aus und vertrage sich. "Natürlich gibt es hier und da mal Reibereien, aber es kommt nie zu Handgreiflichkeiten oder Übergriffen", erzählt eine der jungen Frauen. Dass das nicht immer so war, weiß Annett Schreckenbach-Launhardt, Leiterin der Burgstädter Einrichtung: "In der Vergangenheit gab es in unserem Haus Vorfälle, bei denen körperliche und psychische Gewalt eine Rolle spielten". Man habe daraufhin nach Möglichkeiten Ausschau gehalten, diesen Problemen nachhaltig zu begegnen. Bereits durch die Suche nach solchen Lösungen sei die Situation wesentlich verbessert worden, so die Chefin des Kinderheims weiter. Indes gehen die Planungen in Burgstädt bereits weiter. Im Anschluss an die präventive Maßnahme sollen durch den Verein Regenbogenbus Jugendliche der Einrichtung zu Streitschlichtern ausgebildet werden. In jeder Wohngruppe solle es zukünftig einen sogenannten "Konfliktkapitän" geben, wie die Vertrauenspersonen genannt werden. An diese können sich die Jugendlichen wenden, um selbst Probleme lösen zu lernen, ergänzt Schreckenbach-Launhardt.

 

 

 

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