Jubiläum für die Mittweidaer Stadtkirche

Wahrzeichen Am Pfingstsonntag vor 525 Jahren wurde die Mittweidaer Kirche geweiht

Mittweida. 

Mittweida. Die evangelisch-lutherische Kirche "Unser lieben Frauen" von Mittweida feierte in diesen Tagen ein Jubiläum: Am Pfingstsonntag, dem 22. Mai 1496, erfolgte durch den Bischof von Meißen die offizielle Weihe. Also wird in diesem Jahr der 525. Geburtstag des Wahrzeichens der Großen Kreis- und Hochschulstadt begangen. Ein Blick in die erlebnisreiche Geschichte des Gotteshauses zeigt zwar, dass die Kirche in ihren ältesten Teilen schon wesentlich mehr Jahre auf dem Buckel hat. Wie Geschichtsexperten, beispielsweise der Altmittweidaer Archäologe Wolfgang Schwabenicky, ermittelt haben, war das Terrain um das Mittweidaer Gotteshaus wohl der Keim des hiesigen Lebens. Die dreischiffige Hallenkirche, die nach dem Brand von 1450 in veränderter Form errichtet wurde, beeindruckt im Inneren vor allem durch ihre gewaltige Höhe von bis zu 22 Metern. Zum Vergleich: Meißner Dom 18 Meter, Freiberger Dom 19 Meter.

Kleineres Gotteshaus stand an selbiger Stelle

An Stelle des heutiges Kirchenbaues befand sich ursprünglich eine kleinere Pfarrkirche. Das heutige Gotteshaus ist im Wesentlichen im 14. und 15. Jahrhundert errichtet worden, von Bauleuten aus Rochlitz, denn es gibt viele Gemeinsamkeiten mit der Kunigundenkirche zu Rochlitz. Bemerkenswert an der Mittweidaer Kirche ist außerdem, dass Teile des 1450 offenbar im sächsischen Bruderkrieg nicht vollständig zerstörten Vorgängerbaues wieder mit verwendet wurden. So das Nordschiff, der Unterteil des Turmes und der zweigeschossige Backsteinbau der Sakristei. Das Kirchenportal an der Nordseite stammt beispielsweise bereits aus der Zeit zwischen 1420 bis 1430. Zahlreiche figürliche Plastiken schmücken diesen wahrscheinlich ältesten Teil. Die erste Erwähnung einer Mittweidaer Kirche hat es gemäß einer Urkunde bereits 1209 gegeben. Ihr heutiges Erscheinungsbild bekam die Kirche "Unser lieben Frauen" schließlich 1886/87 nach den Plänen des Leipziger Architekten Hugo Altendorff. Die 1888 eingebaute Ladegast-Orgel erhielt 1931 einen Umbau durch das Orgelbauunternehmen Gebrüder Jehmlich. Nach mehrjähriger Restaurierung wurde die einzigartige Orgel - mit über 5.000 Pfeifen größte im Landkreis Mittelsachsen - am 21.11.2018 wieder neu eingeweiht.

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