Kita-Schließung in Oberschöna: Anwohner starten Spendenaktion

Energiekrise Aufgrund steigender Energiekosten steht Schließung im Raum

Oberschöna/OT Bräunsdorf. 

Vor zwei Wochen berichtete BLICK über eine Kindertagesstätte "Striegistaler Spatzen" in Oberschöna/OT Bräunsdorf, die aufgrund steigender Energiekosten von November bis April geschlossen werden muss. Daraufhin meldete sich eine Anwohnerin, die eine Spendenaktion ins Leben gerufen hat. Jana Bellmann kam auf die Idee, da ihre Nachbarin ihr Kind in der Kita hat und von diesen Umständen berichtete. "Lange haben wir darüber gesprochen. Mir kam nach diesem Gespräch der Gedanke, helfen zu wollen. Denn ich habe diesen Kindergarten selbst besucht als ich damals 1999 mit meinen Eltern nach Bräunsdorf gezogen bin. Ich finde es unglaublich schade, wenn er schließen müsste, denn die Einrichtung hat eine unglaublich privilegierte Lage für die Kinder", so Jana Bellmann. 

 

Das Ziel: 2500 Euro sammeln

Wie viele Spenden genau benötigt werden, ist den Anwohnern noch nicht klar. "Ich fand aber, dass 2500 Euro eine Summe ist, mit der man etwas bewegen kann und die, falls es die Schließung nicht verhindert, den Kindern auf jeden Fall anderweitig zu gute kommt. Wir haben kein festes Datum gesetzt, bis wann die Spendenaktion laufen soll. Aber schön wäre, so bald wie möglich das Geld an die Einrichtung zu übergeben", berichtet Jana Bellmann. Die Spendenkampagne kann auf der Webseite www.gofundme.com unterstützt werden.

 

"Der Verlust würde uns wirklich schmerzen"

Der Bürgermeister und die Gemeinde äußerten sich zu dem Spendengesuch bisher (Stand 26. Oktober) nicht. Jana Bellmann weiter: "Ich weiß aber, dass der Bürgermeister nach einem Elternabend im Kindergarten nochmal über die Schließung schlafen wollte. Wie da der aktuelle Stand ist, weiß ich leider nicht. Was ich aber weiß ist, dass es nicht nur für die Eltern, die ihre Kinder in andere Einrichtungen der Gemeinde unterbringen sollen, eine Hürde wird, wenn man die Benzinpreise und auch den Arbeitsweg mancher Eltern bedenkt. Sondern es wird auch für die Kinder eine Umgewöhnung. Anderes Umfeld, andere Kinder, andere Erzieher."


"Natürlich können wir die Beweggründe vom Bürgermeister nachvollziehen, dass sich bei der geringen Kinderzahl die laufenden Kosten nicht lohnen. Aber selbst wenn er die Kita über den Winter schließt, muss geheizt werden, da sie sonst im Frühjahr nicht wieder geöffnet werden kann. Denn in Räumen unter 16 Grad ist die Gefahr hoch, dass sich Schimmel bildet. Und ob man nun auf 16 Grad oder 19 Grad heizt, macht, glaube ich, nicht so einen großen Unterschied. Der Verlust der Kita würde uns wirklich sehr schmerzen, da viele Erinnerungen daran hängen und sie uns seit Generationen begleitet. Außerdem hofft man ja, dass perspektivisch auch wieder mehr Kinder zur Welt gebracht werden und dann wird der Platz sicher wieder gebraucht."

 

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