Nach über drei Monaten: Fridays for Future demonstrieren wieder

Kundgebung Klimawandel soll wieder im Mittelpunkt stehen

Freiberg. 

Freiberg. Rund 40 Teilnehmer versammelten sich am Dienstagnachmittag dieser Woche auf dem Freiberger Obermarkt, um gemeinsam mit den Aktivisten von Fridays for Future für den Klimaschutz zu demonstrieren. Der Anlass dafür, dass die Veranstaltung ungewohnter Weise nicht an einem Freitag stattfand, lag in einem für diesen Tag angekündigten Autogipfel im Berliner Kanzleramt, der allerdings kurz zuvor verschoben worden war.

Schaffung von Kaufanreizen für "Klimaschädlinge"

Da es aber bei den Koalitionsgesprächen dieser Woche auch um eine Kaufprämie für Autos mit Verbrennungsmotoren ging, kam der Protest dennoch zur rechten Zeit. Wie in Freiberg so wurde auch in anderen Städten in Deutschland dagegen demonstriert, dass solche Kaufanreize ausgerechnet für Klimaschädlinge, wie es formuliert wurde, aus Steuergeldern finanziert werden. Hauptorganisatorin Jördis Thümmler sprach außerdem die Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks Datteln IV in den letzten Tagen an. "Natürlich funktioniert es umweltfreundlicher", sagte sie. "Doch kommt die dort genutzte Kohle aus Südamerika und wird dort unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut." Der weite Transportweg hinterließe zudem einen viel zu großen CO2-Fußabdruck.

Ein Statement für die Nutzung des Fahrrads

Uwe Kaden von der Vereinigung "Parents for Future" ergriff ebenfalls das Wort. "Wir fordern, dass die Stadt Freiberg alles unternimmt, um bis 2050 klimaneutral zu sein", sagte er. "Besser noch bis 2035." Im Anschluss an die Kundgebung, welche friedlich und ungestört verlief, stiegen die Teilnehmer in den Fahrradsattel und umrundeten den Obermarkt mehrmals, um ein Statement zu geben für die Nutzung des Fahrrades statt Autos. Die Demonstration war nach mehr als drei Monaten die erste, welche Fridays for Future abhalten konnte. Alle anderen Aktivitäten im öffentlichen Raum wurden durch die Corona-Pandemie unmöglich.

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