Freiberg. Für den heutigen Montagabend wurde in Freiberg zu einem Spaziergang aufgerufen, um gegen die Corona-Schutzmaßnahmen zu demonstrieren. Beamte der Bereitschaftspolizei war mit dutzenden Beamten vor Ort, um den nichtgenehmigten Spaziergang zu unterbinden. Gleich am Anfang wurden die Veranstalter des Spazierganges ausfindig gemacht. Dabei kam es zur Eskalation: Gewaltbereite Menschen attackierten die Polizeibeamten. Pfefferspray wurde eingesetzt. Anfangs gelang es den Beamten, die Menschen im Park einzukesseln. Auf Grund der zahlreichen Ausgänge schafften es die Beamten nicht. den Spaziergang zu unterbinden. Nach 45 Minuten setzte sich eine größere Menschengruppe in Bewegung.
Update Montag, 19.4. 12 Uhr: Die Berufsfeuerwehr Freiberg war zeitgleich zu einem Einsatz unterwegs. Einige wenige Teilnehmer des Spaziergangs blockierten nach ersten Informationen die Weiterfahrt der Einsatzkräfte - trotz Sonder- und Wegerechte. Auch ein Polizeifahrzeug, welches ebenfalls zu einem anderen Einsatz ausrücken musste, wurde nach ersten Informationen während der Einsatzfahrt gestoppt.
Update der Polizeidirektion Chemnitz, 19.4. 12.45 Uhr:
Bis gegen 18 Uhr sammelten sich im Freiberger Albertpark zirka 500 Personen, die mehrheitlich wenig später versuchten, im Sinne eines verbotenen Aufzuges in Richtung Beethovenstraße loszulaufen. Eine Versammlungsanzeige lag der zuständigen Versammlungsbehörde nicht vor. Polizisten unterbanden umgehend die Formierung des Aufzugs und wurden dabei wiederholt von Personen der Ansammlung körperlich bedrängt. Einige traten den Einsatzkräften zudem aggressiv und gewaltbereit entgegen. Es wurde daraufhin entschieden, Kleingruppen den Abgang aus dem Albertpark zu gestatten. In der Folge sammelten sich diese Personen außerhalb des Parks in zwei größeren Gruppen von rund 200 sowie etwa 70 Menschen und führten sogenannte Spaziergänge durch den Stadtteil Wasserberg bzw. die Freiberger Innenstadt durch, um letztlich gegen 19.30 Uhr wieder im Albertpark anzukommen. Rund 250 Protestler waren zu diesem Zeitpunkt dort noch zu beobachten. Im Bereich des Schwedendenkmals suchten kurz darauf rund 120 Personen, die bei den zurückliegenden versammlungsähnlichen Lagen in Freiberg nicht zugegen gewesen waren, die direkte Konfrontation mit der Polizei. Diese äußerst aggressiv auftretende Gruppe vermittelte unmissverständlich den Eindruck, die körperliche Auseinandersetzung mit den Polizisten zu suchen. Um zu deeskalieren, gingen die Beamten zunächst auf Abstand. Allerdings warfen einige Personen aus der aggressiven Gruppe heraus Steine auf Polizeifahrzeuge und die Einsatzkräfte. Folglich drängten die Einsatzkräfte die Gruppierung, die offenkundig kein Interesse an Corona-Protesten hatte, aus dem Albertpark und sprachen Platzverweise aus. Letztlich zerstreuten sich die Menschen im Stadtgebiet. Ein Mann, der durch einen Steinwurf einen Polizisten leicht verletzt hatte, konnte zudem ergriffen werden. Gegen ihn wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Überdies wurden Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung, Beleidigung und mehrere Anzeigen wegen Verstößen gegen die Sächsische Corona-Schutz-Verordnung gefertigt. Aufgrund der Angriffe auf die Beamten während der Geschehnisse im Albertpark, mussten die Einsatzkräfte mehrfach Reizgas einsetzen.