Borkenkäfer-Plage weitet sich aus

Umwelt Deutliche Ausdehnung der Waldschäden und höherer Aufwand erwartet

Sachsen. 

Sachsen. Der Borkenkäferbefall in Sachsens Wäldern hat sich wieder deutlich ausgeweitet. Grund dafür ist das frühsommerliche Wetter. Nach aktuellen Erfassungen der Forstleute reicht der Käferbefall des Buchdruckers als gefährlichster Käferart inzwischen bis in die höheren, bislang weniger betroffenen Lagen des Erzgebirges aus.

Deutlich mehr Waldschäden befürchtet

Der Schwarmflug der Käfer hat gegenüber dem Vorjahr mindestens eine Woche früher begonnen, so dass in größerem Umfang als bisher die Entstehung einer dritten Generation und eine deutliche Ausweitung von Waldschäden befürchtet werden. Die Schwerpunkte des Schadgeschehens liegen weiterhin in Ostsachsen, wo vor allem Privat- und Körperschaftswälder betroffen sind, im Elbsandsteingebirge sowie in Mittelsachsen, dem Ost- sowie dem Mittleren Erzgebirge.

Im fünften Jahr der Borkenkäferkrise

Sachsens Forstminister Wolfram Günther reagierte hochbesorgt auf die Ergebnisse der Forstleute: "Unsere Hoffnungen, dass sich die Situation normalisiert und sich der Wald erholen kann, erfüllen sich nicht. Wir befinden uns im fünften Jahr der Borkenkäferkrise. Nun sind zum ersten Mal zusätzlich höhere Mittelgebirgslagen betroffen." Der enorme Borkenkäferbefall ist eine Folge der Klimakrise. Er wurde von höheren Temperaturen, Trockenheit und Stürmen massiv begünstigt. Das schwächt die Bäume und macht sie anfällig für die Schadinsekten. Günther: "Wald geht großflächig verloren. Das hat Folgen für den Wasserhaushalt und die Talsperren, aber auch für die Funktion des Waldes als CO2-Senke, Lebensraum für viele Arten, als Quelle für den Rohstoff Holz und den Erholungsort Wald."

Langfristiger Waldumbau nötig

Die Folgen des Käferbefalls seien für viele Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer nur schwer zu bewältigen. Entscheidend für die Borkenkäferbekämpfung bleibt das schnelle und konsequente Handeln der Waldbesitzenden. Befallene Stämme müssen schnell gefunden, eingeschlagen und aus dem Wald gebracht werden, damit die schlüpfende Käferbrut nicht weitere gesunde Fichtenbestände zum Absterben bringt. Das bedeutet einen hohen personellen und finanziellen Aufwand. "Wir unterstützen die Betroffenen bei der Beseitigung der Waldschäden und beim Waldumbau weiterhin mit unserer Förderrichtlinie Wald- und Forstwirtschaft. Neben der Schadensbeseitigung und der Hilfe für die Waldbesitzenden steht der langfristige Umbau zu klimastabilen, artenreichen Mischwäldern ganz oben auf meiner Agenda."

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