Der Tourismusbranche fehlt das Personal

Statistik Deutlicher Beschäftigungsrückgang in 2021

Sachsens Tourismuswirtschaft verzeichnete 2021 erneut einen deutlichen Beschäftigungsrückgang. Laut Statistischem Landesamt verlief die Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr um minus 3,4 Prozent stark rückläufig und entgegengesetzt zur Gesamtwirtschaft (+0,9 Prozent). Bereits 2020 hatte es einen Beschäftigungsrückgang um 2,5 Prozent (Gesamtwirtschaft: -0,5 Prozent) gegeben. Hauptursächlich dürften die wiederkehrenden behördlichen Betriebseinschränkungen und -verbote für weite Teile der Hotellerie sowie Gastronomie im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie seit März 2020 sein.

7 Milliarden Euro Umsatzverlust

Im touristischen Kernbereich, dem Beherbergungsgewerbe, nahm die Zahl der Beschäftigten zur Jahresmitte 2021 gegenüber 2020 um 7,2 Prozent auf 12.500 Personen überdurchschnittlich stark ab. Weniger ausgeprägt war der Rückgang in der Gastronomie mit 3,0 Prozent auf 12.700 Beschäftigte. Beiden Bereichen war somit jeweils gut ein Fünftel aller tourismusrelevanten Beschäftigten in Sachsen zuzuschreiben. Tourismusministerin Barbara Klepsch wies bereits Anfang Mai im Sächsischen Landtag darauf hin, dass sich die Tourismusbranche im Freistaat noch nicht von den Folgen der Corona-Pandemie erholt hat. Es sei nur verzögert mit Erholungseffekten zu rechnen, unter anderem auch, weil die Eigenkapitalquote der Betriebe in den vergangenen Monaten weiter geschrumpft ist. Mittel für dringende Erhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen stünden mittelfristig oft nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung. Der geschätzte Umsatzverlust der gesamten Branche beträgt 40 Prozent, das sind für die Jahre 2020 und 2021 insgesamt 7 Milliarden Euro.

Folgen bis ins erste Quartal 2022

Die Tourismusbranche gehört zu den Wirtschaftszweigen, die am meisten und härtesten unter den Folgen zu leiden hatte und das setzte sich bis in das erste Quartal 2022 fort. Die Übernachtungszahlen im Freistaat Sachsen lagen 2021 noch unter den Zahlen des ersten Pandemiejahres 2020. Die Übernachtungen in Sachsen 2021 sind im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 um 37 Prozent eingebrochen. Die Besucherzahlen in Sachsen lagen im Jahre 2021 um 47 Prozent unter dem Niveau von 2019. Die Corona-Pandemie hat zudem neue Handlungsfelder für den Tourismus aufgezeigt wie Fachkräftebedarf, Unternehmensnachfolge, Veränderung des Reiseverhaltens zu mehr Nachhaltigkeit oder das Thema Digitalisierung in all seinen unterschiedlichen Facetten.

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