Erste Feldhamster werden in Sachsen ausgewildert

Tiere Seit 2020 sind Feldhamster in Sachsen kaum noch nachweisbar. Im Zoo Leipzig läuft daher ein Zuchtprogramm. Jetzt werden erstmals Tiere in die Freiheit entlassen.

Zwei Jahre nach Beginn eines Zuchtprogramms will der Zoo Leipzig im Mai erstmals 70 Feldhamster auswildern. Die ersten Tiere aus der Station stammten aus dem Raum Delitzsch und sollten der Ausgangspunkt für eine neue sächsische Feldhamsterpopulation werden, erklärte Zoo-Direktor Jörg Junhold. Das Projekt ist Teil einer eigenen Schutzstrategie für die bedrohten Feldhamster, die am Freitag vorgestellt wurde.

Das Zuchtprojekt des Zoos Leipzig entstand in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis "Kooperativer Feldhamsterschutz im Freistaat Sachsen", regionalen Landwirten sowie dem Freistaat Sachsen. Das Programm solle in den nächsten Jahren weiter vorangetrieben werden, sagte Umweltminister Wolfram Günther (Grüne).

Ein Teil der Jungtiere soll im Mai in ein etwa 30 Hektar großes Feld in Nordsachsen gebracht werden. Das Areal wird durch einen Elektrozaun begrenzt, um Schutz vor Fressfeinden zu bieten. Das Feld werde bereits seit mehreren Jahren mit hamsterfreundlicher Vegetation bepflanzt und nicht von Bauern genutzt. Außerdem erhalten die Feldhamster dort vorgebohrte, röhrenartige Baue und eine Startration Futter, wie der Seniorkurator des Zoos Leipzig und Betreuer des Zuchtprojektes, Ariel Jacken, sagte.

Alle Beteiligten arbeiteten eng zusammen, um attraktive Gebiete für die zukünftigen Populationen der kleinen Säugetiere zu schaffen. "Weder Behörden, Verbände, Zoos oder Einzelakteure können den Feldhamster allein retten. Das geht nur gemeinsam", sagte Zoo-Direktor Junhold.

Im Herbst werden dann erste Kartierungen des Modellgebietes vorgenommen, um die Entwicklung der in die Freiheit entlassenen Feldhamster zu beobachten.

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