Fast 29 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland freiwillig

Umfrage Gutes tun, einfach so lautet für über eine Drittel der Menschen die Devise

Ob bei der Sportgruppe für Kinder, bei der Essensausgabe an Bedürftige oder bei der Freiwilligen Feuerwehr, für den Umweltschutz oder in politischen Belangen - freiwilliges Engagement ist eine zentrale Säule der Gesellschaft und in Deutschland nach wie vor auf einem hohen Niveau. Das geht aus der 5. Deutschen Freiwilligenumfrage des Bundesministeriums für Familie hervor. Die größte repräsentative Bevölkerungsbefragung zum freiwilligen Engagement in Deutschland wurde 1999 zum ersten Mal durchgeführt und wird seitdem im Abstand von fünf Jahren wiederholt. Die Ergebnisse der letzten Umfrage liegen nun als Kurzbericht vor.

Fast jeder Zweite engagiert sich

So haben sich in 2019, wie bereits fünf Jahre zuvor, etwa 40 Prozent der Menschen in Deutschland freiwillig engagiert. Umgerechnet sind das rund 28,8 Millionen Menschen. Bei der ersten Erhebung im Jahr 1999 waren es nur 30,9 Prozent. Die meisten Menschen engagieren sich im Bereich Sport und Bewegung, gefolgt von den Bereichen Kultur und Musik, dem sozialen Bereich sowie Schule und Kindergarten. Zudem wird deutlich, dass sich erstmals nahezu genauso viele Frauen wie Männer einbringen und auch die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland in der Beteiligung weiterhin kleiner geworden sind. In 2019 ist die Engagementquote in Ostdeutschland mit 37,0 Prozent nur noch 3,4 Prozentpunkte geringer als in Westdeutschland mit 40,4 Prozent; 1999 betrug der Unterschied noch 7,9 Prozentpunkte.

Deutlicher Zuwachs bei Menschen ab 65

Am stärksten engagiert sind die 30- bis 49-Jährigen mit 44,7 Prozent, bei den 14- bis 29-Jährigen liegt der Anteil der Engagierten bei 42,0 Prozent. In allen Altersgruppen hat der Anteil der freiwillig Engagierten seit 1999 zugenommen, am stärksten jedoch bei Menschen ab 65 Jahren. In dieser Altersgruppe ist die Engagementquote von 18,0 Prozent im Jahr 1999 auf 31,2 Prozent in 2019 gestiegen. Unterschiede gibt es auch bei der Schulbildung: So ist die Engagementquote bei Personen mit hoher Schulbildung liegt bei 51,1 Prozent, bei Personen mit mittlerem Bildungsabschluss bei 37,4 Prozent und bei Personen mit niedrigem Bildungsabschluss bei 26,3 Prozent. Die Bildungsunterschiede im freiwilligen Engagement haben zwischen 1999 und 2019 zugenommen.

Weniger Zeit fürs Engagement

Einziges Manko: Engagierte verwenden heute anteilig weniger Zeit auf ihr Engagement als vor 20 Jahren. Im Jahr 2019 brachten 17,1 Prozent der Engagierten für ihre freiwillige Tätigkeit sechs und mehr Stunden pro Woche auf, 1999 waren es noch 23 Prozent. Die meisten (60 Prozent) engagieren sich nach wie vor rund zwei Stunden pro Woche.

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