Fest ohne Fans: Lausitz-Rallye fand hinter verschlossenen Toren statt

MOTORSPORT Julius Tannert aus Lichtentanne heizt mehrfachen Meister ein

Boxberg. 

Boxberg. Fast auf den Tag genau 20 Jahre nach der ersten Lausitz-Rallye in der Region Weißwasser/Boxberg fand am zweiten November-Wochenende eben da die nun schon 23. Ausgabe statt. Auf Grund des zweiten Lockdowns waren diesmal allerdings keine Zuschauer bei der beliebten Schotter-Rallye zugelassen. Das hielt die Aktiven nicht davon ab, nach Herzenslust anzugasen und bei der Rallye mit über 90 Prozent Schotteranteil mächtig Staub aufzuwirbeln.

 

Profi-Sport dank internationalem Prädikat

 

Da die 23. Int. ADMV-Lausitz-Rallye das Finale der von zahlreichen Absagen geplagten FIA ERT Central Rally Trophy sowie der Finallauf der alle sieben Regionalmeisterschaften vereinenden FIA European Rally Trophy, wurde sie als Profi-Sportveranstaltung deklariert und konnte somit trotz aller Corona-bedingten Verbote durchgeführt werden. Damit war sie eine von nur ganz wenigen und zugleich die letzte Rallye-Veranstaltung in Deutschland 2020. Zudem gehörte sie neben den zeitgleich in Hockenheim sowie in Oschersleben stattfindenden finalen Events der DTM bzw. des ADAC GT Masters zu den letzten Motorsport Veranstaltungen des (ersten?) verflixten Corona-Jahres.

 

Julius Tannert heizte dem mehrfachen Meister ordentlich ein

 

Nach zwölf Mensch und vor allem Material arg fordernden Wertungsprüfungen hatten im Ziel der sechsfache Deutsche Rallye Meister und bis dahin viermalige Gesamtsieger der Lausitz-Rallye, Matthias Kahle, und sein Co-Pilot Christian Doerr aus Dresden in einem Skoda Fabia R 5 die Nase vorn.

Julius Tannert aus Lichtentanne und Helmar Hinneberg aus Hamburg heizten dem gebürtigen Görlitzer in einem Skoda Fabia Rally2 evo von Beginn an mächtig ein und mussten sich nach einer kumulierten Gesamt-Wertungsprüfungszeit von über eineinhalb Stunden mit 26 Sekunden Rückstand geschlagen geben.

Der eingefleischte Renault-Mann Carsten Mohe aus Crottendorf und dessen Co. Alexander Hirsch aus Tannenberg gönnten sich einen Start in einem angemieteten Skoda Fabia Rally 2 evo und wurden bei ihrem ersten Einsatz in einem allradgetriebenen Auto hinter den Tschechen Jan Cerny/Petr Cernohorysky in einem weiteren Skoda Fabia R5 starke Gesamtdritte.

 

Teuer verkauft

 

Der Reinsdorfer Michael Gerber und der Zwickauer Sven Hanke kamen in ihrem Subaru Impreza auf den 21. Gesamtrang sowie in der stark besetzten Klasse NC1 auf den 9. Rang und waren dabei innerhalb dieser die Zweitbesten mit einem CTC/C-Auto (Classic-Touring-Cars).

Thomas Grimm aus Neukirchen und der Jahnsdorfer Jens Krajewski waren eine von nur zwei Trabant-Besatzungen und konnten als 33. des Gesamtklassements sogar drei Kontrahenten in deutlich moderneren und leistungsstärkeren Autos hinter sich lassen.

 

Schotter-Rallye forderte ihren Tribut

 

Weniger Glück hatten die weiteren Westsachsen. So mussten Andreas Schramm aus Schneeberg und René Meier aus Wilkau-Haßlau ihren VW Polo 6N2 GTI bei Halbzeit der Rallye abstellen.

Nur unwesentlich weiter kamen Rigo Sonntag aus Mülsen und der Zwickauer Karsten Schneider in einem weiteren Honda Civic.

Pierre Günther aus Annaberg-Buchholz und Markus Ernst aus Grünhain steuerten ebenfalls einen Honda Civic und wurden sogar erst ganz kurz vor Schluss um die Früchte ihrer Arbeit gebracht.

Damit waren sie allesamt keine Einzelfälle, denn von den 57 gestarteten Fahrzeugen erreichten nur 37 in Wertung das Ziel.

 

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