Auf der ganzen Welt setzen Menschen in diesen schwierigen Zeiten ein Zeichen von Zusammenhalt und Solidarität, indem sie zum Song "Jerusalema" mit einstudierter Choreografie tanzten, die Aktion filmten und im Internet verbreiteten. Damit soll Menschen während der Pandemie Mut gemacht und Lebensfreude verbreitet werden.

Auch in unserer Region erfreut sich die Aktion großer Beliebtheit: so berichteten wir erst letzte Woche von den Tänzern bei der AWO in Freiberg und davor beim Chemnitzer Designer "Germens" sowie bei verschiedenen Chemnitzer Tanzschulen.

Song sollte nicht ohne Lizenz genutzt werden, "um sich selbst zu promoten" 

Doch nun der Schock: Rechnungen wurden an viele Firmen und Dienststellen verschickt, weil sie den Jerusalema-Song in ihren Videos verwendet haben. Der Grund dafür ist die GEMA-Gebühr, die für die gewerbliche Nutzung des Liedes entrichtet werden muss beziehungsweise die Lizenz, die dafür erworben werden muss. Denn der Song ist ist urheberrechtlich geschützt. Das gilt auch für Privatpersonen, die Musik in ihren Videos nutzen, die sie im Internet veröffentlichen.

Deshalb fordert der Musikkonzern Warner Music jetzt Lizenzgebühren ein, denn der Interpret des Songs und Musikproduzent Master KG steht unter Vertrag beim Musik-Riesen.   

Die Plattenfirma liebe es, dass es so viele Fans von "Jerusalema" gebe. "Aber wenn Organisationen in Deutschland den Song nutzen, um sich selbst zu promoten, sollten sie sich unserer Meinung nach eine Synchronisationslizenz sichern", wird ein Warner-Sprecher bei "Focus Online" zitiert. Deshalb erhalten zahlreiche Unternehmen und Organisationen in diesen Tagen Rechnungen des Musik-Riesen.

Auch Innenministerium in NRW musste schon bezahlen

Und das betrifft nicht nur private Tänzer. Diese wolle man nämlich nicht vordergründig zur Kasse bitten. "In Deutschland, Österreich und der Schweiz müssen Privatpersonen keine Erlaubnis für die Nutzung unserer Musik im Rahmen der ‚Jerusalema Dance Challenge‘ einholen oder kostenpflichtig eine Lizenz erwerben, wenn sie Videos mit unserer Musik in sozialen Medien oder auf Videoplattformen veröffentlichen", so ein Sprecher von Warner Music gegenüber dem "RND".