Katastrophenalarm für Gebiet Bad Schandau ausgerufen

Naturgewalt Mehrere Einsatzkräfte werden entsendet

Bad Schandau. 

Bad Schandau. Am Dienstagmittag gab der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bekannt, dass für das Gemeindegebiet Bad Schandau und Gemeinde Sebnitz der Katastrophenalarm ausgerufen wurde. 

Lage verschärft sich weiter

Momentan gibt es fünf Einsatzschwerpunkte in der Hinteren Sächsischen Schweiz an den Richterschlüchten, den Bärenfangwänden/Pechofen, am Frienstein, dem Müllerwiesenweg und der Kipphornaussicht.

Auch Bundeswehr stellt Hubschrauber

Um die Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehr bei den Löscharbeiten zu unterstützen, sind auch auch Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei mit zwei Wasserwerfern und einem Hubschrauber vor Ort. Das Technisches Hilfswerk (THW) und die Wasserschutzpolizei haben ebenfalls Einsatzkräfte abgestellt. Zudem entsendet heute 14 Uhr die Bundeswehr weitere vier Hubschrauber zur Unterstützung der Löscharbeiten. Umwelt- und Forstminister Wolfram Günther: "Einsatzkräfte, Landkreis und Nationalparkverwaltung stellen sich diesem Waldbrand mit vollstem Einsatz entgegen. Dafür einen herzlichen Dank. Dieser Waldbrand ist eine Tragödie für die Region und für alle Menschen, die vom Tourismus leben. Inwieweit geschützte Arten betroffen sind, wissen wir zur Stunde noch nicht. Ich bitte Bevölkerung, Touristinnen und Touristen, das Gebiet zu meiden, sich an das nächtliche Betretungsverbot zu halten und die Löscharbeiten nicht zu behindern. Die aktuelle Waldbrandsaison in Sachsen ist verheerend. Wir erleben hier die Folgen der Klimakrise mit Dürre, Hitze und ausgetrockneten Wäldern. Die Klimakrise kennt keine Staatsgrenze. Der Brand zeigt uns, dass wir die Zusammenarbeit mit unseren tschechischen Kolleginnen und Kollegen weiter ausbauen müssen. In den allermeisten Fällen ist der Mensch der Auslöser von Waldbränden. Auch hier in der Sächsischen Schweiz wird untersucht, ob der Brand menschengemacht ist. Es braucht keinen Vorsatz: Schon eine unachtsam weggeworfene Zigarettenkippe kann zu verheerenden Bränden führen."

Update, 14 Uhr: 

Am Sonntagmorgen (24.7.) wurde in Tschechien ein Brandherd entdeckt. Dieser Brandherd breitete sich wegen des trockenen und windigen Wetters rasch in Richtung der deutschen Grenze aus. Die Feuerwehr auf der deutschen Seite bereitete sich entsprechend auf ein Übergreifen des Brandes vor. Am Montagnachmittag (25.7.) gegen 14 Uhr wurden dann Brandherde entlang der Grenze am Großen Winterberg entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Im Laufe des Montags kamen Brandherde an weiteren Stellen hinzu. Das Feuer überwindet teilweise weite Strecken, weil durch den Wind Funken weit transportiert werden und an anderer Stelle die ausgetrocknete Waldvegetation entzünden. Nach Einschätzung der Behörden wird die Brandbekämpfung noch mehrere Tage andauern. Eine Einschätzung der in Summe betroffenen Fläche oder der entstandenen Schäden ist aktuell noch nicht möglich.

Update, 16.30 Uhr:

Für das gesamte Landkreisgebiet erlässt der Landkreis Waldbetretungsverbot. Es gilt ab sofort ein ganztägiges Betretungsverbot aller Wälder des Landkreises in den Regionen Sächsische Schweiz und Osterzgebirge. 

Update, 18 Uhr:

Auf tschechischer Seite des Elbsandsteingebirges sind die Flammen nun auf erste Wohnhäuser übergesprungen. Nach Angaben des Innenministeriums verletzten sich acht Feuerwehrleute bei den Löscharbeiten, wovon vier mit einer Rauchgasvergiftung im Krankenhaus behandelt werden mussten. 

Durch den Wind bläst es die Waldbrand-Rauchwolken über ganz Sachsen und Feinstaub senkt sich. Eine hohe Feinstaubkonzentration schadet laut Landesumweltamt der Gesundheit. Halten Sie daher die Fenster geschlossen und vermeiden Sie schwere körperliche Tätigkeiten. FFP2-Masken schützen auch bei Staub- und Rußbelastung. 

Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) unterbricht aufgrund des Brandes seinen Urlaub. Wann er in Dresden eintrifft, ist laut dem Ministerium allerdings noch unklar. 

Update, 20 Uhr:

Mittlerweile sind neben den deutschen und tschechischen auch polnische Einsatzkräfte an den Löscharbeiten beteiligt. Die Brandbekämpfung dauert noch an. 

 

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