Kinderfilmfestival Schlingel: Kulturelle Bildung im Kinosessel

Kino Vom 8. bis 15. Oktober flimmern 159 Filme aus mehr als 60 Ländern über die Leinwand

Um Kulturen fremder Länder besser zu verstehen, lohnt sich auch im Kinosessel der Blick über den Tellerrand. Internationale Produktionen liefern zumeist einen unverhohlenen Blick auf die jeweilige Gesellschaft und schlussendlich auch auf die gemeinsamen Eigenschaften, die uns als Menschheit ausmachen. Das ist im Kinder- und Jugendfilmbereich nicht anders: "Der anfangs schützende Schoß der Familie, das erste Ausbrechen aus den vorgegebenen Strukturen, später der ganz eigene Blick auf die Welt und das Hinterfragen der Zusammenhänge - all das eint Kinder- und Jugendliche auf der ganzen Welt", erklärt Michael Harbauer. Der Leiter des Internationalen Schlingel-Filmfestivals für Kinder und junges Publikum freut sich bereits auf die 27. Ausgabe vom 8. bis zum 15. Oktober. Zum ersten Mal findet der Zwickauer Schlingel vor der Chemnitzer Ausgabe statt (5. bis 7. Oktober). In Chemnitz gibt es die packenden Produktionen im Cinestar in der Galerie Roter Turm, im Metropol, im Opernhaus, im Clubkino Siegmar und im Carlowitz-Kongress-Center zu sehen. In Zwickau öffnet der Filmpalast Astoria für den Schlingel seine Saaltüren.

 

159 Filme aus mehr als 60 Ländern

Mehr als 1.600 Filme sind bei der Sichtungskommission in den vergangenen Monaten über die Leinwand geflimmert, 159 Streifen aus über 60 Ländern haben es schließlich ins Programm geschafft - darunter vier Welturaufführungen, acht internationale und 48 deutsche Premieren. 58 Filme laufen als Langfilme in den Wettbewerben "Kinderfilm", "Juniorfilm", "Jugendfilm", "Blickpunkt Deutschland" und "Animationsfilm". 72 Filme haben im Kurzfilmwettbewerb die Chance, ausgezeichnet zu werden. Welche Filme das Rennen machen entscheiden mehrere internationale Fach- und Kinderjurys. Die Preisverleihung findet am 15. Oktober ab 17.30 Uhr im Carlowitz Congresscenter Chemnitz statt. Den besten Streifen gelingt häufig im Anschluss an das Festival der Sprung in deutsche Kinos oder ins Fernsehen, wobei dieser Prozess durchaus mehrere Jahre in Anspruch nimmt. "Hierbei helfen zum einen die ausgelobten Preise. Zum anderen nutzen aber auch viele Vertreter der Filmindustrie das Festival zur Suche nach lohnenden Produktionen", erklärt Harbauer.

 

Brücken bauen: Produktionen aus Russland und der Ukraine

Um noch mehr Internationalität in die Festivalwoche zu bringen, laufen 23 weitere Filme außerhalb der Wettbewerbe in der Kategorie "Panorama". Der Länderschwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Produktionen aus Slowenien - drei Kinder- und Jugendfilme feiern in diesem Rahmen ihre Deutsche Premiere auf dem Festival. Darüber hinaus dürften aufgrund der aktuellen Situation zwei Länder besonders ins Blickfeld rücken: die Ukraine ist mit zwei Produktionen vertreten ("Kings of Rap", "Stop-Zemlia"). Der russische Regisseur Nikander Fjodorow, der per Video-Leinwand zugeschaltet wird, liefert mit "Wie man ein Fahrrad repariert" eine Internationale Erstaufführung. "Dieser Blick sollte uns nicht verloren gehen", sagt Festivaldirektor Michael Harbauer. "Vielleicht mehr denn je ist das Bauen von Brücken über Grenzen hinweg von immenser Bedeutung, ebenso wie die Vermittlung von kultureller Vielfalt an die Jüngsten unserer Gesellschaft."

 

Deutsche Produktionen bei ukrainischem Kinderfilmfestival

In der Ukraine feiert das Festival eine weitere Premiere: Denn während die Festivalfilme in Chemnitz im Regelfall in Originalsprache mit deutschen oder englischen Untertiteln zu sehen sind, ist man für die Ukraine den umgekehrten Weg gegangen. "Wir haben ausgewählte deutsche Filme mit ukrainischem und russischem Untertitel versehen, um der ukrainischen Bevölkerung die deutsche Kultur näher zu bringen" erklärt Michael Harbauer. "Die Filme werden auf dem 'Dytiatko' in Charkiw gezeigt, dem bedeutendsten Kinderfilmfestival in der Ukraine." Allgemein seien Partnerschaften mit anderen Filmfestivals enorm wichtig, um sehenswerte Filme rund um den Globus zu schicken. Vor diesem Hintergrund gründete sich vor zwei Jahren der "Club of Festivals", ein Zusammenschluss von weltweit 22 Kinderfilmfestivals. "Zu unserer Schlingel-Woche sind die Festivalvertreter vor Ort, beobachten, was in Chemnitz gezeigt wird und wählen Filme für ihre Festivals aus. Ohne diese Partnerschaften würden es viele Filme nicht über Chemnitz hinaus schaffen."

 

Bei Schulklassen beliebt

Ein Großteil der Festival-Besucher sind Schulklassen, für die an den Vormittagen spezielle Gruppenveranstaltungen stattfinden. In vielen Schulen ist es inzwischen schon zur Tradition geworden, in der Woche vor den sächsischen Herbstferien einen ganzen "Schulkinotag" zu veranstalten. Doch auch alle anderen Filmfans haben die Chance, Filme aus aller Welt zu entdecken, denn auch am Nachmittag, Abend und am Wochenende flimmern die Kinder- und Jugendfilme in öffentlichen Veranstaltungen über die große Leinwand.

 

Los geht's am 8. Oktober im Opernhaus

Eröffnet wird der diesjährige Schlingel am 8. Oktober um 18 Uhr im Chemnitzer Opernhaus. Das Publikum kann sich dabei auf exklusive Einblicke ins diesjährige Festivalprogramm, spannende Filmausschnitte und Grüße aus aller Welt freuen. Durch den Abend führt KiKA-Moderator Ben. Karten gibt es bereits für 5 Euro an allen bekannten Theater-Vorverkaufsstellen und online auf der Internetseite der Theater Chemnitz. Die Eröffnungstickets können nachträglich im Zeitraum vom 8. Oktober bis zum 15. Oktober im CineStar Chemnitz gegen ein Schlingel-Kinoticket Ihrer Wahl eingetauscht werden.

 

Apropos Tickets: Jeden Film im Rahmen des Schlingels gibt es zum Preis von 5 Euro zu sehen - egal ob Kinder oder Erwachsene. Und mit dem Schlingel-Ticket geht's kostenfrei per Bus und Bahn zum Kino!. Das komplette Programm gibt es hier: https://ff-schlingel.de/

 

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