Leipzig: 100 Jahre warten - Nun tönen die guten Glocken!

Kirche Nach über 100 Jahren bekam Baalsdorf wieder ein Bronzegeläut

Leipzig. 

Leipzig. Ein außergewöhnliches Schauspiel erlebten am Sonntag die Bürger im Leipziger Ortsteil Baalsdorf. Bei Umrundungen des Dorfangers konnten sie auf einem von Kaltblütern gezogenen Anhänger drei neue Bronzeglocken für ihren Kirchturm bewundern. Später wurde das Geläut im Pfarrgarten geweiht.

Seit 1917 mussten die Baalsdorfer ersatzweise mit "Eisenhartgussglocken" auskommen. Pfarrer Dr. Christian Wedow (38) von der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Baalsdorf-Mölkau erklärte, dass Bronzeglocken damals vielerorts zu Kriegen eingezogen wurden, um sie für die Rüstungsindustrie einzuschmelzen. Dies passierte zum 1. Weltkrieg auch mit den Baalsdorfer Glocken.

Die Glocken bleiben nun im Dorf

Nach über 100 Jahren bekam der Ort jetzt wieder ein Bronzegeläut. Die alten Glocken waren zudem im Material ermüdet. Hartgussglocken haben eine Lebenserwartung von 80 bis 100 Jahren. Bei den Baalsdorfer "Übergangsglocken" war darüber hinaus die Gussqualität schlecht.

Die evangelische Kirchgemeinde hatte den "Neuguss eines "Bronzegeläuts" in Beratung durch einen Glockensachverständigen beschlossen. Gleichzeitig bedurften der Glockenstuhl, die Läutemaschinen und auch der Turm der Sanierung.

Jedenfalls soll in etwa zwei Wochen schon das elegante Bronzetrio jeweils als Friedens-, Tauf- oder Gloriaglocke bei strenger "Läuteordnung" künftig um den Baalsdorfer Anger tönen.

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