Meist sind es lautlose Schatten, die im Dunkeln an einem vorbei huschen: Fledermäuse auf der Jagd nach Insekten. Doch um welche Arten handelt es sich dabei? Fledermausforscher wie Elke und Reimund Francke aus Chemnitz und Joachim Frömert aus Hohenstein-Ernstthal haben die Spezies spät abends und nachts erfasst. Mit Hilfe von haarfeinen, elastischen Netzen haben sie sowohl 2019 als auch 2020 in jeweils einer Julinacht insgesamt 77 Tiere gefangen, vermessen, beringt und wieder in die Freiheit entlassen. "So konnte festgestellt werden, dass 13 der 22 in Sachsen vorkommenden Fledermausarten den Crimmitschauer Wald zur Nahrungssuche nutzen", so die Stadtverwaltung Chemnitz.
Artenschutz ist oberstes Gebot
Zu den Fledermäusen in der Region zählen häufigere Arten wie die Wasserfledermaus und das Braune Langohr aber auch Seltenheiten wie die Mopsfledermaus. Die beiden letztgenannten Arten besitzen sogar Wochenstuben im Crimmitschauer Wald. Auch eine der kleinsten Fledermausarten, die Zwergfledermaus, wurde nachgewiesen. Sie wiegt nur wenige Gramm und passt in eine Streichholzschachtel.
Nur bekannte Quartiere können bewusst geschützt werden, so dass die Fledermausforschung zum Artenschutz beiträgt.
Alle Fledermausarten in Deutschland sind mehr oder weniger stark gefährdet und stehen unter einem strengen gesetzlichen Schutz. Ihre Nahrungsquelle, die Insekten, und geeignete Verstecke und Ruheorte werden weniger. Strukturreiche Wälder mit Teichen, angrenzendem Grünland und Gärten bieten Fledermäusen optimalen Lebensraum.