Der ÖPNV in Sachsen wird am Freitag nahezu lahmgelegt durch den Warnstreik der Gewerkschaft Ver.di. In Sachsen sind demnach die kommunalen Verkehrsunternehmen in Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau betroffen. Zudem sind die Beschäftigten der Regionalbus-Betriebe in den Kreisen Zwickau, Erzgebirgskreis, Mittelsachsen, Meißen, Sächsische Schweiz/Osterzgebirge, Bautzen und Görlitz zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
Leipzig: Straßenbahnen stehen still, vereinzelt Busse unterwegs
In Leipzig standen die Straßenbahnen still, und die Fahrzeuge blieben im Betriebshof. Nur vereinzelt waren Busse von Subunternehmern im Einsatz.
Kaum Verkehrsbetrieb in der Landeshauptstadt
In Dresden verkehrten so gut wie keine Straßenbahnen, Fähren oder Busse. Einige wenige Busse in den Stadtrandgebieten waren jedoch von nicht betroffenen Subunternehmen im Einsatz. In Dresden begann der Streik im ÖPNV gegen 3 Uhr morgens. Etwa 1.400 Angestellte, vor allem am Betriebshof Trachenberge, waren an dem Streik beteiligt. Die Forderungen der Gewerkschaft Verdi umfassten bessere Arbeitsbedingungen, mehr Urlaubstage und höhere Zeitzuschläge für Sonntagsarbeit und Nachtarbeit.
Chemnitz: Nahezu Stillstand im ÖPNV
Auch in Chemnitz kam es zu einem nahezu vollständigen Stillstand im ÖPNV. Nur wenige Buslinien, betrieben von Subunternehmern, waren unterwegs. Die Citybahn durch die Chemnitzer Innenstadt war jedoch in Betrieb und gut genutzt.
Gewerkschaftsaufruf und Beteiligung
Die Gewerkschaft Verdi hatte zu dem ganztägigen Warnstreik aufgerufen und erwartete eine hohe Beteiligung. Neben den genannten Städten waren auch die Regionalbus-Betriebe in verschiedenen Kreisen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Nicht betroffen waren die S-Bahnen sowie die kommunalen Busunternehmen Plauener Omnibusbetrieb GmbH und Verkehrsgesellschaft Vogtland.
Tarifkonflikt um Manteltarifvertrag
Der Tarifkonflikt in Sachsen drehte sich um einen sogenannten Manteltarifvertrag, der vor allem Arbeitsbedingungen regelt. Verdi forderte unter anderem eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs, Zeitzuschläge für Samstagsarbeit und Überstundenzuschläge.
Schulverkehr und Präsenzpflicht
Der Verkehr von Schülerinnen und Schülern war ebenfalls stark betroffen, und das Kultusministerium empfahl den Schulen einen kulanten Umgang mit verspätet erscheinenden Schülern. Die Präsenzpflicht blieb jedoch bestehen.
Chemnitz: Ganztägig eingeschränkter Verkehr
Nach derzeitigem Kenntnisstand wird die Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG) ab Betriebsbeginn (zirka 4 Uhr) ganztägig bestreikt (voraussichtlich bis Betriebsende 4 Uhr am Folgetag). Hintergrund sind aktuelle Tarifverhandlungen zum Tarifvertrag der Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr. Infolge des Warnstreiks wird es am Freitag daher zu erheblichen Einschränkungen und Ausfällen im Linienverkehr der CVAG kommen. Es ist damit zu rechnen, dass folgende durch die CVAG betriebenen Linienverkehre den gesamten Tag nicht bedient werden.
Tram: 2, 3, 4, 5
Stadtbus SEV1, 21, 22, 31, 33, 43, 51, 52, 62, 72, 76, 82, 82, 83, S92, S94
Folgende Linien werden voraussichtlich teilweise nicht bedient:
Stadtbus 23, 32, 41, 53, 93
City-Bahn Chemnitz wird nicht bestreikt
Die City-Bahn wird nicht bestreikt, da sie ihre Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) führt. Fahrplanmäßig verkehren am Freitag im Stadtgebiet die Linien C11, C13, C14 und zum Teil C15.
· C11: Chemnitz Hauptbahnhof <> Zentralhaltestelle <> Annaberger Straße <> Altchemnitz <> Klaffenbach <> Stollberg und zurück: Die Linie fährt im Stundentakt, in den Hauptverkehrszeiten im 30-min.-Takt.
· C13 Burgstädt <> Chemnitz Hauptbahnhof <> Reitbahnstraße <> Reichenhainer Straße <> Technopark <> Aue und zurück. Die Linie fährt im Stundentakt.
· C14 Mittweida <> Chemnitz Hauptbahnhof <> Reitbahnstraße <> Reichenhainer Straße <> Technopark <> Thalheim und zurück. Die Linie fährt im Stundentakt.
· Die Linie C15 Hainichen <> Chemnitz endet zurzeit in Chemnitz Hauptbahnhof und bedient im Stadtgebiet Chemnitz Hilbersdorf. Die Linie fährt im Stundentakt.
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