Schleuser & Co.: So läuft der Alltag für Bundespolizisten im Grenzgebiet

Blaulicht Mehrere Schleusungen aufgedeckt

Lausitz/Forst. 

Mittwochmorgen 5 Uhr, Dienstbeginn bei der Bundespolizei am Standort in Forst/Lausitz. Der Schichtführer gibt eine Lageeinweisung und teilt die heutigen Teams ein, es geht wieder einmal darum, Schleusungen im Grenzgebiet aufzudecken und diese zu stoppen. Nachdem die Einsatzteams über die aktuelle Lage informiert wurden, geht es auf Streife. Dabei können die erfahrenen Beamten selbst entscheiden, wo und wen sie kontrollieren. Dies geschieht meist nach Auffälligkeit und Bauchgefühl, im Vordergrund stehen vor allem Transporter und Busse, denn diese werden eher genutzt um somit größere Menschenmengen zu transportieren.

 

Schleusergruppierungen sollen gestoppt werden

In der Region um Forst/Lausitz wurden in den vergangenen Wochen fast täglich Schleusergruppen aufgegriffen, meist waren die Schleuser dazu mit ihrem Wagen schon längst über alle Berge, doch kommt es auch dazu das die Polizisten die Schleuser ausfindig machen und anschließend festnehmen können. Besonders über die Belarus-Route, also von Russland über Polen bis nach Deutschland, wird geschleust. Früher war die Route über Österreich nach Deutschland, da dort allerdings die Maßnahmen so verschärft wurden, versucht man nun über Polen zu Schleusen. Anfangs wurden die Gruppierungen in Frankfurt (Oder) angetroffen, da aber auch dort die Maßnahmen mittlerweile intensiver wurden, ist nun die region um Forst/Lausitz stark betroffen. Dabei versuchen die Schleuser der Polizei auszuweichen, denn diese wollen ein zusammentreffen mit den Beamten vermeiden um damit einer Strafe zu umgehen. Die geflüchteten Menschen, derzeit vor allem syrirscher Herkunft, sind eher gut auf die Polizei zu treffen, denn diese erhoffen sich dadurch Hilfe zu erhalten. Geschleust wird unter unsicheren Verhältnissen, rasante Fahrweise, dehydrierte Menschen und überladene Fahrzeuge. Die Täter sind ganz verschiedener Herkunft, Polen, Ukrainer, Syrer, aber auch Deutsche Schleuser wurden schon aufgegriffen. Das Einsatzziel dieser großangelegten und täglichen Arbeit ist es, Schleuser zu fassen und diese in Untersuchungshaft zu bekommen.

 

Dienststellen ausgelastet - Unterstützung kommt auch aus anderen Bundesländern

Das größere Augenmerk liegt auf den Hauptrouten, kleinere Übergänge werden eher weniger überwacht, aber trotzdem so gut es möglich ist bestreift. Grund dafür ist vor allem das fehlende Personal auf den Dienststellen. Diese sind durch die anhaltende Situation sehr ausgelastet, so dass Kollegen teilweise auch aus anderen Bundesländern zur Unterstützung anrücken. Am Mittwoch waren so zum Beispiel Beamte der Bundespolizei aus Ratzeburg (Schleswig Holstein) in und um Forst im Einsatz. Die Situation im allgemeinen ist eine riesen Herausforderung für alle Kräfte aus dem ganzen Bundesgebiet.

 

Kurz nach Aufnahme der Streifentätigkeit - erster Aufgriff einer kleineren Gruppe

Kaum verließen die Funkstreifenwagen die Dienststelle ging es auch schon los. Bürger meldeten auf der August-Bebel-Straße im Stadtgebiet von Forst/Lausitz gegen 6.30 Uhr eine kleinere Gruppe geflüchtete. Umgehend setzten sich die Beamten in Bewegung, wieder mit dem Ziel, die Schleuser noch zu erwischen. Am Einsatzort angekommen konnten 16 Personen festgestellt werden, laut Zeugenaussagen wurden diese von zwei Autos abgesetzt. Diese waren zu dieser Zeit bereits über alle Berge und nicht mehr aufzugreifen. Somit bestand die Aufgabe nur noch darin, die Dokumente der Frauen und Männer aufzunehmen und diese an die Erstaufnahmeeinrichtung zu verweisen. Das Problem dabei, viele der Menschen haben keine Dokumente bei sich, wenn nur als Bild auf dem Handy. Die meisten geben nur an, wer sie sind und wo sie herkommen.

 

Stichprobenartige Kontrollen auf der Autobahn

Anschließend ging es auf die Autobahn zu einem Fahndungsüberprüfungspunkt, etwa zwei bis drei Kilometer von der Grenze entfernt. Hier wurden stichprobenartige Kontrollen durchgeführt. Auch hier ging es wieder nach Bauchgefühl und Auffälligkeiten an den Fahrzeugen. An einem kleinen Ort kurz hinter der Grenze wurden viele Fahrzeuge überprüft. Augenmerk auf polnische Transporter, Busse und kleinere LKWs. Dabei wurden die Papiere und Zulassungen sowie Ladungen überprüft. Im Bus wurden nur stichprobenartige Ausweiskontrollen durchgeführt. Es war alles in bester Ordnung. Wenig später dann der Funkspruch ein Transporter hat eine Kontrollstelle durchbrochen ist auf der Autobahn Richtung Forst unterwegs, er wird sofort durch Streifenwagen verfolgt. An der Anschlussstelle Forst fährt er von der Autobahn nach kurzer Zeit mit gefährlichen Manöver kommt er auf der B115 zum stehen. Der Fahrer springt aus dem Transporte r rennt in den Wald. Sofort leiten die Beamten eine Fahndung ein, die Person kann 600 Meter entfernt durch die Polizei festgenommen werden. Der Transporter wird auf ein Parkplatz gefahren und dort werden werden die Migranten kontrolliert und anschließend durch die Bundespolizei abtransportiert.

 

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