Die neun Standorte der Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanäle (SAEK) im Freistaat sollen zum 30. Juni 2021 geschlossen werden. Grund dafür ist eine Entscheidung Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM), Fördermittelgeber der SAEK, die nach dem Ende der derzeitigen Förderperiode die bisherigen Strukturen nicht weiter fördert.
Was macht die SAEK?
Kinder und Jugendliche lernen seit 20 Jahren mit den SAEK den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. An den neun Standorten in Sachsen wurde das wichtigste Know-How zu Smartphone, Laptop, Kamera und Mikro weitergegeben.
Warum wird die Förderung beendet?
"Die SAEK-Förderwerk GmbH als Auftraggeber der SAEK-Standorte hat sich - auch aufgrund der Covid-19-Pandemie - in ihrer Struktur verändert", sagt Heinker. Einige Mitgesellschafter hätten den Verbund verlassen und es sei nicht gelungen Ersatz zu finden. Weiterhin sei die Vermittlung von Medienkompetenz nicht nur bei Kindern und Jugendlichen wichtig, sondern auch bei älteren Menschen wichtig. Die Vermittlung von Medienkompetenz sei heute nicht nur bei Kindern und Jugendlichen, sondern auch bei älteren Menschen wichtig. Das sehe der Aufgabenkanon des Kultusministeriums so vor. Der Sächsische Rechnungshof habe zuletzt bereits angemahnt, dass die "gesetzlichen Aufgabenzuweisung für die schulischen Maßnahmen aus staatlichen Mitteln - und nicht in erheblichem Umfang aus dem Rundfunkbeitrag durch die SLM - finanziert werden." Darüber hinaus gibt es derzeit große Flächen im ländlichen Raum, in denen die geförderten Maßnahmen nicht oder nur selten angeboten wurden.
Offener Brief an die SLM
Die Medienpädagogik e.V. wandte sich mit einem offenen Brief an die SLM. "Medienkompetenz ist die Schlüsselqualifikation unserer Zeit. Rasant fortschreitende Mediatisierungs- und Digitalisierungsprozesse sind seit einigen Jahren der Treiber für tiefgreifende Veränderungen in unserer Gesellschaft. Medien wirken heute in alle Alltags- und Lebensbereiche hinein, gestalten deren Strukturen mit und beeinflussen das Denken und Handeln von Menschen. (...) Zielstellung moderner Medienbildung ist daher die wertorientierte Befähigung zu Mündigkeit und Teilhabe an der Gesellschaft im digitalen Zeitalter. Denn Demokratie braucht Medienbildung - heute mehr denn je. (...) Die SAEK wurden in den vergangenen Jahren zu modernen Medienkompetenzzentren ausgebaut, die Entwicklungen im Bereich der Medien mit pädagogischen Konzepten begleiten. Sie sind Kompetenzträger, zentraler Partner für zahlreiche Einrichtungen und Netzwerkknoten in den jeweiligen Regionen. Die Sächsische Landesmedienanstalt hat es damit ermöglicht, dass sich in Sachsen eine tragfähige und erfolgreiche Grundstruktur im Bereich Medienbildung entwickelt hat, die über die Landesgrenzen hinaus Anerkennung findet. Die Angebote der SAEK werden intensiv nachgefragt. Aktuell erreichen die SAEK jährlich fast 20.000 Menschen, seit 2018 mit zunehmendem Fokus auch auf Erwachsene. Mittels aktiver Medienarbeit, dem großen Netzwerk an Partnern und dem niedrigschwelligen, kritisch-reflexiven Ansatz werden damit alle, auch wenig bildungsaffine Zielgruppen erreicht. (...) Damit gibt es in Zukunft keine flächendeckende Struktur für Medienbildung in Sachsen mehr. Mit ihrem breiten Angebotsportfolio und ihrer Zielgruppenpluralität erfüllen die SAEK eine 'Grundversorgung' bei der Vermittlung von Medienkompetenz in Sachsen. Mit einem abrupten Ende Mitte 2021 würden diese Strukturen unwiederbringlich zerstört."