Update zu Verfolgungsjagd in Sachsen: Mehrere Polizeifahrzeuge kaputt

Blaulicht Polizei übernimmt komplexe Ermittlungen

Weißenberg / Sohland am Rotstein. 

Weißenberg / Sohland am Rotstein. Es müssen Szenen wie in einem Actionfilm gewesen sein, was sich am Montagnachmittag auf der A4 zwischen Dresden und Görlitz abspielte. Bereits in Dresden sind Beamten der GFG (Gemeinsame Fahndungsgruppe) ein Volvo aufgefallen. Der Fahrer war schnell, gefährlich und mit Warnblinkanlage sowie defektem Rücklicht unterwegs.  Als die Beamten sich zu erkennen gaben, wurde die Fahrweise des Fahrers noch waghalsiger.

 

Streifenwagen probierten den Verdächtigen aufzuhalten

Um die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer zu verhindern, versuchte man das Fahrzeug zu stoppen. An alle folgenden Autobahnausfahrten postierten sich Streifenwagen um zu verhindern, dass der Fahrer abfährt. Dies gelang an der Abfahrt Weißenberg nicht. Dort kollidierte der Volvo mit einer Mercedes E-Klasse der Polizei. Die Verfolgung führte durch Weißenberg, weiter die S111 entlang. An der Reißaus-Kreuzung (S111 / Melauner Straße) stand der nächste Streifenwagen, der durch den Volvo mit polnischen Kennzeichen getroffen wurde. Doch die wilde Fahrt setzte sich fort. Über die B6 bis in den Ort Sohland am Rotstein. Nach mehreren Kilometern durch den Ort kam der Volvo nach links von der Straße ab und kam auf einer Wiese zum stehen.

 

In Handschellen abgeführt

Nachdem der Fahrer in einem Rettungswagen untersucht wurde, wurde er in Handschellen in einem Streifenwagen auf die Wache gebracht. Die Unfallaufnahme zog sich bis in die Abendstunden hin. Der Sachschaden ist noch nicht beziffert, dürfte aber im fünfstelligen Bereich sein.

 

Polizei ermittelt

Unbestätigten Informationen nach, war der Volvo nicht zugelassen und versichert und der Fahrer ohne Fahrerlaubnis. Aufgrund der Komplexität laufen die Ermittlungen noch.


Update der Polizei

Am Montagnachmittag kam es zu einer Verfolgungsfahrt, welche in Dresden begann und in Sohland am Rotstein endete. Eine Streife des Autobahnpolizeirevieres Dresden beabsichtigte einen silbernen Volvo mit polnischen Kennzeichen zu kontrollieren. Der Fahrer verließ die Autobahn und sollte in der Washingtonstraße in Dresden kontrolliert werden. Er ignorierte die Anhaltesignale und fuhr auf die Autobahn in Richtung Görlitz auf. Weitere Anhalteversuche blieben erfolglos. In Höhe der Anschlussstelle Bautzen Ost warf der Fahrer einen unbekannten Gegenstand aus dem Fahrzeug, fuhr über den Seitenstreifen an einer durch eine Streife der Autobahnpolizei Bautzen auf 80 km/h verlangsamten Kolonne vorbei und touchierte einen Funkstreifenwagen. Ab da beschleunigte der Fahrer sein Fahrzeug auf rund 200 km/h, überholte über den Seitenstreifen und scherte von rechts in die Sicherheitsabstände anderer Verkehrsteilnehmer ein.

In Höhe der Anschlussstelle Weißenberg fuhr der Volvo über den Einfädelungsstreifen von der Autobahn ab. Er versuchte dann wieder über eine Grünfläche auf die Autobahn zu gelangen. Ein Polizeibeamter konnte hier eine Falschfahrt, entgegengesetzt der Fahrtrichtung auf der Autobahn, nur durch eine Kollision des Funkwagens mit dem Volvo verhindern. Dabei wurde der 41-jährige Polizist leicht verletzt. Das Fahrzeug setzte seine Fahrt fort.

Die Verfolgungsfahrt führte weiter über mehrere Staats- und Kreisstraßen, so auch durch die Ortschaften Weißenberg und Reichenbach. Auf der Kreuzung S 111 / S 122 (Reißaus) wurde versucht mittels einer technischen Sperre den Fahrer zum Anhalten zu zwingen. Dies misslang, da der Fahrer die Kontrollstelle durchbrach und zwei weitere Funkstreifenwagen beschädigte. Der Volvo setzte seine Fahrt weiter fort über die S 122 in Richtung Löbau. In der Ortslage Sohland am Rotstein wurde ein Stop-Stick eingesetzt. Das Fahrzeug fuhr über diesen, kam nach rund 500 Metern nach links von der Straße ab und blieb auf einem Feld stehen.

Der Fahrer konnte gestellt und vorläufig festgenommen werden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 50.000 Euro. Es stellte sich heraus, dass das Fahrzeug nicht zugelassen und auch nicht pflichtversichert ist. Ein durchgeführter Alkoholtest verlief negativ. Da es Hinweise auf dem Konsum von Betäubungsmitteln gab, wurde eine Blutentnahme angeordnet. Im Fahrzeug befand sich ein Hund, welcher an ein Tierheim übergeben wurde. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 37-jährigen Deutschen, welcher nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in ein Fachkrankenhaus eingewiesen wurde.

Zeugenaufruf

Die Polizei sucht Zeugen, welche Angaben zu der Fahrweise des silbernen Volvo, insbesondere auf der Autobahn, machen können. Gesucht werden Kraftfahrer, welche durch die rücksichtslose Fahrweise genötigt oder ihre Fahrzeuge beschädigt wurden. Hinweise bitte an das Autobahnpolizeirevier Bautzen unter der Telefonnummer 03591-367-0, oder an jede andere Polizeidienststelle.

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