Wie wir im Alltag den Umgang untereinander ein bisschen besser machen können

Sprache Kommunikation als Mittel für eine vertrauensvolle Bindung

Region. 

"Sprache ist das, was uns Menschen verbindet" - so sagt man. Doch schaut man sich verbale Kommunikation in der Praxis im Alltag genauer an, stellt man fest, dass der allgemeine Umgangston über die Jahre zunehmend rauer geworden ist. So kommt es vor, dass der Gebrauch einer unüberlegten Ausdrucksweise Familien, Paare, Eltern, Kollegen sowie Freunde in Konfliktsituationen bringt und einst enge Verhältnisse spaltet. Kinder, die von ihren Eltern missverstanden werden, Beziehungen, die auf Grundlage von Meinungsdifferenzen zu scheitern drohen oder Feindschaften, die in der Kollegschaft auf Arbeit entstehen, sind meist die Folge. Was sich im Nachhinein oftmals zeigt, ist, dass viele dieser Konflikte durch eine transparentere und einfühlsamere Kommunikation hätten verhindert werden können.


Wie geht wertschätzende und konfliktfreie Kommunikation?

Eine einheitliche und allgemeingeltende Regelung für wertschätzende Kommunikation gibt es nicht. Viele Theorien, wie die von Marshall B. Rosenberg, der die Kommunikation in vier Schritten darstellt und eine gewaltfreie Kommunikation vorsieht, versuchen freundliche Sprache kompakt zu erklären und für uns zugänglicher zu machen. Vor allem Formulierungsfehler, Vorwürfe und Schuldzuweisungen sollten hiernach ausgeschlossen werden. Auch Ansprachen sollten rational geäußert und nicht von Gefühlen geleitet werden. Die Wortwahl ist entscheidend. Positive Sätze, wie "Bitte auf den Wegen bleiben" vermitteln dem Adressaten ein angenehmeres Gefühl als "Den Rasen bitte nicht betreten", was hauptsächlich durch das sogenannte Negationspartikel "nicht" ausgelöst wird. Dadurch erzielt "gut gemacht" auch eine anerkennendere Wirkung beim Gesprächspartner als "nicht schlecht".

 

Mehr "Ich" statt "Du"

Des Weiteren sollten "Du-Botschaften", wie "Du bist", "Du willst", oder "Du machst" durch verlässlichere "Ich-Botschaften", wie "Ich habe wahrgenommen" oder "Ich spreche aus meiner Perspektive" für eine vorwurfsfreie Kommunikation ausgetauscht werden. Schuldzuweisungen, wie "Da hast du was falsch verstanden" wirken nebstdem ebenfalls vorwurfsvoller als Formulierungen wie "Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt", da man die Schuld nicht auf seinen Gesprächspartner, sondern auf sich selbst projiziert. Etwas, dass von vielen unterschätzt wird, ist die nonverbale Kommunikation, die Tonfall und Körpersprache als entscheidende Faktoren der allgemeinen Umgangsform festlegt.
Grundlegend lässt sich sagen, dass Kommunikation ein Instrument ist, welches selbst Philanthropen missfällt. Nicht jede der vielzähligen Theorien finden im alltäglichen Sprachgebrauch Anwendung. Dennoch sind Achtsamkeit und Freundlichkeit als omnipräsente Werte einzustufen, die sich in jedem Gespräch bewähren und häufig zum Erfolg einer gelungenen und verständnisvollen Kommunikation führen.

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion