Sachsen. Das Projekt "Opferberatung Support" des Vereins RAA Sachsen e.V. hat am heutigen Dienstag seinen Jahresbericht für 2020 veröffentlicht. Im vergangenen Jahr wurden 208 rechtsmotivierte, rassistische und antisemitische Angriffe in Sachsen mit mindestens 304 Betroffenen erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Angriffe um etwa 8 Prozent rückläufig, während die Anzahl der Betroffenen um 10 Prozent gestiegen ist. Immer noch wird von einem signifikanten Dunkelfeld ausgegangen, das sich gerade aufgrund notwendiger Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, wie die Einschränkung sozialer Kontakte, verstärkt haben könnte.
Opferberatung durch Pandemiegeschehen stark beeinträchtigt
"Gerade in einer so herausfordernden Zeit, wie der aktuellen, ist es wichtig, dass wir als Gesellschaft zusammenhalten. Die unterstützende Arbeit vieler Vereine und Initiativen wurde durch das Pandemiegeschehen stark beeinträchtigt. Es mussten kreative Lösungen gefunden werden, um weiter z.B. der Beratungstätigkeit oder Aufklärungsarbeit nachkommen zu können. Dieser Herausforderung haben sich die Initiativen und Vereine gestellt und leisten so weiterhin ihren Beitrag für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Denn dieser ist - und das sehen wir auch den Ergebnissen des Jahresberichtes - nach wie vor bedroht. Deshalb bin ich dankbar für die Arbeit der Opferberatung 'Support' des RAA Sachsen", so die Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping.
Hintergrundinformationen
Die Statistik der Fachberatungsstelle Support für Betroffene rechter Gewalt wurde durch den RAA Sachsen e. V. erstellt und durch die Landeskoordinierungsstelle des Demokratie-Zentrums Sachsen des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt aus Mitteln des Freistaates Sachsen und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" gefördert.
Die Fachberatungsstelle Support für Betroffene rechter Gewalt des RAA Sachsen e.V. unterstützt in Sachsen seit 2005 Opfer rechtsmotivierter, rassistischer und antisemitischer Gewalt bei der Bewältigung der Tatfolgen und dokumentiert darüber hinaus diese Angriffe.
Mehr Informationen gibt es auf der Website des Vereins RAA Sachsen e.V.