Imaginäre Heimvorteile auf dem Sachsenring genutzt

MOTORSPORT Erfolgreiche Sachsen beim IDM-Saisonauftakt

Hohenstein-Ernstthal. 

Hohenstein-Ernstthal. Der erste halbe Renntag des Saisonauftaktes der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) an diesem Wochenende auf dem Sachsenring ist Geschichte und war bereits gut besucht. Nach den Trainings am Freitag sowie am Samstag bis in die frühen Nachmittagsstunden, standen, wie üblich bei der IDM, die ersten der pro Klasse zwei Rennen des Wochenendes auf dem Programm.

 

NTC eröffnete Rennreigen, danach wehte WM-Duft

Bei der letzten IDM-Veranstaltung im ersten Corona-Jahr 2020, damals leider ohne Zuschauer, erlebte die damals neu ins Leben gerufenen Nachwuchsrennserie Northern Talent Cup (NTC) auf dem Sachsenring ihre Renn-Premiere. Beim IDM-Comeback in diesem Jahr auf der Berg- und Talbahn mit Kult-Status war es ihr vorbehalten, den Rennreigen der insgesamt sieben Klassen zu eröffnen. Dabei gab es sogleich einen deutschen Sieg zu feiern, und zwar durch Rocco Caspar Sessler aus dem fränkischen Röttenbach.

Die Sidecar-Weltmeisterschaft war 2018 zuletzt auf dem deutschen Grand-Prix-Kurs zu Gast, damals im Rahmen der ADAC Sachsenring Classic. Nun feierte sie im Rahmen der IDM, an die sie in diesem Jahr Promoter-mäßig angegliedert wurde, ebenfalls ein Comeback auf dem "Ring". Das erste (Sprint-)Rennen am Samstag entschieden die britischen Ex-Weltmeister Ben und Tom Birchall für sich. Ihnen folgten Harrison Payne/Kevin Rousseau aus Großbritannien bzw. Frankreich sowie die letztjährigen Weltmeister Todd Ellis und Emmanuelle Clement mit den gleichen verschiedenen Nationalitäten aufs Siegerpodest.

Im Mix-Rennen der WM zusammen mit den Teilnehmern an der IDM Sidecar behielten die amtierenden Champions Josef Sattler und Luca Schmidt als Gesamtsechste die IDM-Oberhand. Die für den mitveranstaltenden AMC Sachsenring antretenden Lennard Göttlich und Lucas Krieg aus Kottmar OT Eibau bzw. Hohenstein-Ernstthal wurden vor dem slowenisch-österreichischen Duo Janez Remse/Manfred Wechselberg sehr gute Zweite.

 

Heim- und Überraschungssieg durch Dustin Schneider

Im anschließenden Rennen der IDM Supersport 300 sorgte der Umsteiger vom NTC, Dustin Schneider aus Adorf, für eine faustdicke Überraschung, indem er sein erste 300er-Rennen auf Anhieb gewann und dabei so manchen (Gast-)Starter aus der Weltmeisterschaft hinter sich ließ. Der zweifache Deutsche Meister und aktuell einer der angesprochenen WM-Piloten, Lennox Lehmann aus Dresden, belegte den siebenten Rang, gefolgt vom Späteinsteiger in die Serie, Phillip Tonn ehemals aus Neukirchen/Pleiße. Während der letztjährige Champion, Marvin Siebdrath aus Wildenfels, als Zehnter zumindest ein paar Punkte sammeln konnte, verfehlte Lucy Michel aus Elterlein OT Schwarzbach diese als 16. denkbar knapp. Albert Prasse aus Neukirchen/Pleiße wurde 25.

Anschließend stand noch je ein Rennen der IDM-Rahmenklassen an. Im ersten, dem neu eingeführten Yamaha R7 Cup, wurde Patrick Neuber aus Neukirchen bei Chemnitz Neunter. Das abschließende Rennen des Twin Cups war dann eine sichere Beute für den Titelverteidiger Justin Hänse aus dem thüringischen Niederpöllnitz, der sich unlängst ebenfalls dem AMC Sachsenring angeschlossen hat.

 

Nur für den Sonntag trainiert

 

Die Top-Klasse IDM Superbike sowie die IDM Supersport bestreiten ihre beiden Rennen am klassischen Rennsonntag. Für den ersten Superbike-Lauf sicherte sich Toni Finsterbusch aus Krostitz den siebenten Startplatz. Im zweiten Rennen wird die Startaufstellung unter Berücksichtigung des ersten Rennens in Verbindung mit dem heutigen Qualifying neu sortiert.

Da die Klasse Pro Superstock 1000 erst beim zweiten IDM-Saisonrennen 2023 einsteigt, absolvieren Moritz Jenkner aus Hohenstein-Ernstthal und Kevin Orgis aus Striegistal bei ihrer Heimveranstaltung zumindest Gaststarts in der IDM Superbike. Beide schlugen sich mit ihren Qualifying-Platzierungen 14 und 16 außerordentlich gut. Da hatte der Superbike-Permanent-Starter Paul Fröde, ebenfalls aus Hohenstein-Ernstthal, als 20. klar das Nachsehen.

In der Klasse IDM Supersport vertritt Kevin Orgis jüngerer Bruder Leon allein die sächsischen bzw. AMC-Sachsenring-Farben. Er wird am Sonntag zwei Mal vom zwölften Startplatz losfahren.

 

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