ADFC-Fahrradkurse für Erwachsene oft ausgebucht

Sicher im Sattel Die einen lernen es als Kleinkinder, manche erst im fortgeschrittenen Alter. Der ADFC bringt Erwachsene, die Radfahren nie gelernt oder wieder verlernt haben, auf den Sattel. Auch Geflüchtete kommen in die Kurse.

Lange nicht mehr auf dem Sattel gesessen oder als Kind nie die Gelegenheit gehabt, das Radeln zu üben: Spezielle Kurse sollen Erwachsenen helfen, das Radfahren systematisch und sicher zu erlernen, wie es beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) heißt.

"Unsere Kurse sind weitestgehend ausgebucht", schilderte der Leiter der Bonner Radfahrschule, Martin Jennes, auf dpa-Anfrage. Zwischen April und September bieten die Bonner Ehrenamtler jeweils zwei Tage lang am Wochenende an zwei Standorten Kurse für 20 Personen an - auch in den nun begonnenen Sommerferien. In Düsseldorf, Bielefeld oder Bergisch Gladbach starten ebenfalls regelmäßig Kurse.

Es gebe viele Menschen im Erwachsenenalter, die nicht Radfahren könnten, sagte Jennes. "Männer geben das allerdings nicht gerne zu, wir haben meistens Frauen in den Kursen." Auch Geflüchtete aller Nationen üben mit den ADFC-Ehrenamtlern. Manche stammten aus Kulturkreisen, in denen Frauen nicht Fahrradfahren durften oder in denen dafür keine Infrastruktur vorhanden war.

Gründe für Teilnahme an Fahrradkurs

Es gebe aber auch Teilnehmende, die vor Jahren gestürzt seien und sich seitdem nicht mehr auf den Sattel gesetzt hätten. Oder Menschen, die in gebirgigen Regionen Deutschlands aufgewachsen seien oder deren besorgte Eltern sie dort damals nicht Radfahren lassen wollten. "Wer noch nie gefahren ist, lernt oft schneller und unbeschwerter als jemand, der mal gestürzt ist und sich deshalb eher ängstlich verhält."

Der ADFC hat einen bundesweit gültigen Leitfaden erstellt, nach dem die ehrenamtlichen Lehrkräfte geschult werden. Zudem tausche man sich regelmäßig aus, berichtete Jennes. Wegen Überbuchungen gebe es auch Wartelisten oder es würden Zusatzkurse eingerichtet - auch mitunter vollständig für Flüchtlinge. Laut ADFC werden mit dem Radfahren ihre Mobilität im Alltag und gleichzeitig ihre Integration gefördert.

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