EU will Arbeiter besser vor Asbest schützen

Neue Grenzwerte Jährlich sterben Tausende Menschen in der EU wegen Asbestkontakt am Arbeitsplatz. Das will die EU nicht länger hinnehmen. Es sollen nun schärfere Schutzvorschriften kommen.

Arbeiter in der EU werden künftig besser vor Asbest geschützt. Mit den beschlossenen EU-Vorschriften wird der Grenzwert, welcher Konzentration von Asbestfasern Arbeiterinnen und Arbeiter ausgesetzt sein dürfen, um das Zehnfache gesenkt, wie die EU-Staaten nun mitteilten.

Da es kein sicheres Maß an Asbestexposition gebe, werde es künftig auch eine Liste von Möglichkeiten geben, wie der Kontakt zu dem Stoff vermieden werden kann, etwa durch angemessenen Atemschutz oder die sichere Reinigung von Kleidung, teilte das Europaparlament mit. Unterhändler der beiden Institutionen hatten sich zuvor auf die neuen Regeln verständigt.

Allein 2019 sind Angaben der EU-Kommission zufolge rund 70.000 Menschen in der EU wegen Asbestkontakt am Arbeitsplatz gestorben. Nachdem das Vorhaben formal vom Europaparlament und EU-Staaten abgenickt worden ist, haben die EU-Länder den Angaben zufolge zwei Jahre Zeit, die neuen Grenzwerte einzuführen. Nach sechs Jahren sollen zudem Regeln in Kraft treten, wonach genauere Messmethoden für die Asbestkonzentration am Arbeitsplatz eingeführt werden müssen.

In Deutschland wurden die Herstellung und die Verwendung von Asbest bereits 1993 verboten. Viele langlebige Asbestprodukte wie Bodenbeläge oder Dachplatten sind nach Angaben des Umweltbundesamtes aber noch immer in Häusern zu finden.

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