Handlungsbedarf bei Cybersicherheit

Hackerangriffe Nur ein Drittel der Unternehmen hat einen klaren Notfallplan

Der Krieg in der Ukraine wird auch von Hackerangriffen begleitet. Solche Cyberattacken sind Teil der modernen Kriegsführung, sie dienen der Demoralisierung und der Desinformation, haben aber auch Einfluss auf das Kriegsgeschehen. Was weit weg scheint, ist auch hierzulande ein Thema, dass insbesondere Unternehmen auf dem Radar haben sollten. "Die zumeist unbekannten Verursacher zielen vor allem auf kritische Infrastrukturen sowie Anbieter von digitalen Netzen und Diensten. Mittlerweile erreichen die Attacken auch den Mittelstand", informiert die Industrie- und Handelskammer in einer aktuellen Mitteilung. Betroffen seien etwa Zulieferer und Dienstleister größerer Akteure sowie Nutzer von bislang als vertrauenswürdig geltender IT-Sicherheitssoftware.

 

IT-Sicherheit mit Luft nach oben

Die Mehrheit der Mittelständler arbeite auf einem Cybersicherheits-Niveau, das einem gezielten, professionellen und massiven Angriff nur wenig entgegenzusetzen hat. Die aktuelle Digitalisierungsumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags belegt den Handlungsbedarf: Zwar legen fast alle Unternehmen regelmäßige Sicherungskopien ihrer Datenbestände an und verfügen über Firewalls und Virenschutz. Doch nur 31 Prozent der Unternehmen haben einen klaren Plan dafür, wie in einem Notfall vorzugehen ist.

 

Sicherheitsstand überprüfen und anpassen

"Mittlere und größere Unternehmen sollten ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Sicherheitsproblematik sensibilisieren, den Stand ihrer IT-Systeme in Bezug auf Updates, Backups und dergleichen prüfen sowie Sperrlisten - sogenannte Blacklists - zur Abwehr von Internetverkehren aus Russland führen", informiert die IHK. Auch kleineren Unternehmen sei dringend zu raten, ihre Sicherheitswerkzeuge zu prüfen - also Virus-Scanner, Router, Firewall, Verschlüsselung und Archivierung. Betriebe sollten sicherstellen, dass ihre Tools aktiv und aktuell sind sowie regelmäßig überprüft und gepatcht werden. "Im Falle irritierender Phänomene bei der Nutzung von Mail, Webdiensten oder Datenübertragung empfiehlt es sich, den IT-Dienstleister zu Rate zu ziehen."

 

Konkrete Hilfe für Unternehmen

Unternehmen finden weitere Hinweise zum Thema unter anderem in den aktuellen Maßnahmenempfehlungen des Bundesamtes für Sicherheit:

https://www.allianz-fuer-cybersicherheit.de/SharedDocs/Downloads/Webs/ACS/DE/downloads/Massnahmenempfehlungen_BSI_Ukraine.pdf?__blob=publicationFile&v=2

 

Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz hat Sicherheitshinweise herausgegeben:

https://www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/kurzmeldungen/DE/2022/2022-03-23-wis2.html

 

Beim konkreten Einstieg in passgenaue IT-Sicherheitsmaßnahmen im Unternehmen hilft die Transferstelle für IT-Sicherheit im Mittelstand unter https://www.tisim.de/

 

Auch unter www.ihk.de finden sich Informationen zur Daten- und Informationssicherheit sowie einen Leitfaden "vertrauenswürdige IT-Dienstleister".

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