Kaffee - der unentbehrliche Muntermacher

Genuss Fast 10 Millionen Tonnen Rohkaffee werden jährliche geerntet

Kaffee ist heutzutage aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Viele Menschen schätzen ihn morgens als unentbehrlichen Muntermacher. Aber auch tagsüber ist er als anregendes Getränk bei vielen Gelegenheiten gefragt.

Ein Genuss für große Geister

Von Ludwig van Beethoven (1770-1827) wird erzählt, dass er sich jeden Morgen aus exakt 60 Bohnen einen inspirierenden Trunk braute. Dagegen wird dem französische Schriftsteller Honoré de Balzac (1799-1850) nachgesagt, er kippte angeblich bis zu 50 Tassen pro Tag, um die Nacht durchschreiben und sein immenses Arbeitspensum schaffen zu können. Immerhin ist sein Hauptwerk der 88 Titel umfassende, aber unvollendet gebliebene Romanzyklus "La Comédie humaine" ("Die menschliche Komödie"), dessen Romane und Erzählungen ein Gesamtbild der Gesellschaft im Frankreich seiner Zeit zu zeichnen versuchen.

Seine stimulierende Wirkung verdankt der Kaffee dem Koffein. Den Hauptwirkstoff des Kaffees hat der deutsche Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge (1794-1867) entdeckt, als er auf Anregung von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) Kaffeebohnen destillierte.

Siegeszug begann am Beginn der Neuzeit

Als anregendes Getränk ist der Kaffee noch sehr jung. Er trat seinen Siegeszug erst mit Beginn der Neuzeit an. "Die Kaffeepflanze stammt aus Afrika. Es wird angenommen, dass die Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens das Ursprungsgebiet des Kaffees ist. Dort wurde er bereits im 9. Jahrhundert erwähnt. Von Äthiopien gelangte der Kaffee vermutlich im 14. Jahrhundert durch Sklavenhändler in den Jemen auf der Arabischen Halbinsel. In der heute üblichen Zubereitungsart mit gerösteten, gemahlenen oder zerstampften und gekochten Bohnen wurde er dort aber wahrscheinlich erst ab Mitte des 15. Jahrhunderts getrunken. Der Kaffeeanbau brachte Arabien eine Monopolrolle ein. Handelszentrum war die Hafenstadt Mocha, auch Mokka genannt, das heutige al-Mukha im Jemen", ist bei wikipedia nachzulesen.

Erste Kaffeehäuser entstanden in Mekka

Um 1511 entstanden in Mekka die ersten Kaffeehäuser. Für Kairo ist das Getränk erstmals 1532 verbürgt, daneben verbreitete es sich in Syrien und Kleinasien. 1554 schließlich wurde das erste Kaffeehaus in Istanbul, der Hauptstadt des Osmanischen Reiches, eröffnet. Der türkische Sultan Murad III. (reg. 1574-1595) erließ Ende des 16. Jahrhunderts allerdings ein Kaffeeverbot, welches jedoch zunächst nur wenig kontrolliert wurde. Erst unter Murad IV. (reg. 1623-1640) wurden Kaffeehäuser niedergerissen und Kaffeetrinker starker Verfolgung ausgesetzt.

1673 gibt es auch in Bremen ein Kaffeehaus

Die Verbreitung des Kaffees als Genussmittel in Europa ging im 17. Jahrhundert vor allem vom Hof Ludwig XIV. und Ludwig XV. in Frankreich aus. Die wesentliche Verbreitung des Kaffees erfolgte durch die Etablierung der zunächst im 16. Jahrhundert von den Arabern, dann von den Osmanen und schließlich im 17. Jahrhundert in Europa eingerichteten Kaffeehäuser. Das erste Wiener Kaffeehaus eröffnete 1685. Der Armenier Johannes Theodat hatte von den Stadtoberen das Privileg erhalten, 20 Jahre lang als einziger Händler der Stadt Kaffee als Getränk verkaufen zu dürfen.

Im deutschen Sprachraum war bereits 1673 in Bremen ein Kaffeehaus eröffnet worden. In Hamburg eröffnete 1677 ein Engländer ein Kaffee- und Teehaus nach Londoner Vorbild, nachdem bereits erstmals 1668 Kaffee im Eimbeckschen Haus ausgeschenkt worden sein soll. 1686 folgte Regensburg und 1694 Leipzig.

Größter Kaffee-Produzent ist Brasilien

Zunächst waren die Kaffeepflanzen nur in Afrika und Arabien verbreitet. Mit dem beginnenden Siegeszug des Kaffees wurden sie bald auch in anderen geeigneten Regionen kultiviert. Laut wikipedia wurden 2021 weltweit insgesamt 9.917.257 Tonnen Rohkaffee geerntet. Hauptproduzenten waren demnach Brasilien mit 2.993.780 Tonnen, Vietnam mit 1.845.033 Tonnen und Indonesien mit 765.415 Tonnen.

Schwarz wie der Teufel - süß wie die Liebe

Zu den bekennenden Kaffeeliebhabern gehört sicherlich auch Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord (1754-1838), einer der bekanntesten französischen Staatsmänner. Von ihm ist der Ausspruch überliefert: "Der Kaffee muss schwarz sein wie der Teufel, heiß wie die Hölle, rein wie ein Engel und süß wie die Liebe."

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion