Mit Berufserfahrung: So funktioniert das Aufstiegsstipendium

Bewerbung bis 27.11. Es gibt viele verschiedene Stipendien für Studierende. Das Aufstiegsstipendium aber richtet sich gezielt an Menschen, die schon eine Berufsausbildung haben. Bewerben können sie sich derzeit online.

Schon eine ganze Weile im Job - und jetzt das erste Mal den Schritt an die Hochschule wagen? Wer sich das vorstellen kann, für den kommt womöglich eine Förderung durch das sogenannte Aufstiegsstipendium für Berufserfahrene in Frage.

Es wurde 2008 vom Bundesbildungsministerium (BMBF) eingeführt und richtet sich an Berufstätige, die sich mit einem Studium weiterbilden möchten - unabhängig davon, ob sie Abi haben oder nicht.

Auswahlverfahren gibt es dafür zweimal jährlich, die aktuelle Online-Bewerbung ist noch bis zum 27. November 2023 möglich. Das teilt die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) mit, die das Stipendium im Auftrag des BMBF betreut.

Was Sie vor einer Bewerbung wissen sollten:

Für wen kommt das Stipendium in Frage?

Gefördert wird ein Erststudium in Vollzeit oder ein berufsbegleitendes Studium an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule.

"Um ein Aufstiegsstipendium bewerben kann sich, wer eine Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, anschließend insgesamt mindestens zwei Jahre gearbeitet hat und besondere berufliche Leistungen belegen kann", erklärt Andreas van Nahl von der SBB. Möglich sei das etwa mit einem besonders guten Ergebnis in der Berufsabschlussprüfung oder bei einer Aufstiegsfortbildung, wie etwa zum Meister, zur Fachwirtin oder zum Fachpfleger.

Weitere Möglichkeiten sind van Nahl zufolge eine Platzierung unter den ersten drei bei einem überregionalen beruflichen Leistungswettbewerb oder ein begründeter Vorschlag des Arbeitgebers.

Wann muss man sich bewerben?

Die Bewerbung ist zum einen vor Beginn eines Studiums möglich. "Nach Stipendienzusage ist ein Jahr Zeit mit dem Studium zu beginnen, das gibt Planungssicherheit", so van Nahl.

Wer bereits studiert, kann sich - zum anderen - bis zum Ende des zweiten Studiensemesters bewerben.

Wie sieht die Förderung konkret aus?

Für Studierende im Vollzeitstudium beträgt das Stipendium monatlich 934 Euro plus 80 Euro Büchergeld, heißt es auf der Webseite des BMBF. Wer eigene Kinder unter 14 Jahren hat, bekommt zusätzlich eine Betreuungspauschale von 160 Euro pro Kind.

Für ein berufsbegleitendes Studium bekommt man 2900 Euro im Jahr. Die Förderung erfolgt als Pauschale und ist einkommensunabhängig

"Darüber hinaus gibt es eine umfangreiche ideelle Förderung", so van Nahl. Dazu gehört etwa die Teilnahme an Seminaren oder der Austausch in Regionalgruppen. Letzteres helfe etwa bei Durststrecken im Studium.

Kann man zusätzlich zum Stipendium Bafög bekommen?

Nein. Wer ein Aufstiegsstipendium bekommt, kann nicht gleichzeitig Bafög bekommen. "Genauso darf es auch keine Förderungen aus mehreren Stipendien gleichzeitig geben", erklärt van Nahl.

Wie wird ausgewählt?

Dem BMBF zufolge werden im Jahr 2024 1175 neue Stipendien vergeben.

  • Der erste Schritt dorthin ist die Online-Bewerbung. Hier müssen Angaben zur Person, zur Berufsausbildung und Berufstätigkeit sowie zum geplanten oder bereits begonnenen Studium gemacht werden.
  • Die zweite Stufe besteht aus einem Online-Fragebogen zu mehreren Kompetenzfeldern wie Zielstrebigkeit oder soziale Kompetenzen.
  • "Die dritte Stufe ist ein persönliches Auswahlgespräch mit Jurorinnen und Juroren aus Wissenschaft und Wirtschaft", so van Nahl.

Wer eine Einladung zu einem Auswahlgespräch erhält, kann die bevorzugte Form angeben: in einem Videomeeting oder vor Ort in einem Tagungshaus. Die nächsten Auswahlgespräche in Präsenz finden der SBB zufolge im März 2024 statt.

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