Viele Kinder-Nahrungsergänzungsmittel ähneln Süßigkeiten

Verwechslungsgefahr Bärchen mit Fruchtgeschmack, Verpackungen mit Comic-Motiven: Viele Nahrungsergänzungsmittel für Kinder machen auf Süßigkeit. Nicht die einzige Kritik, die die Verbraucherzentralen an ihnen üben.

Extra-Vitamine brauchen Kinder bei einer ausgewogenen Ernährung in der Regel nicht. Und doch setzen so einige Familien auf Nahrungsergänzungsmittel, in der Hoffnung, das Immunsystem oder die Konzentrationsfähigkeit des Kindes unterstützen zu können.

Bei vielen dieser Kinder-Nahrungsergänzungsmittel besteht allerdings Verwechslungsgefahr mit Süßigkeiten. Zu diesem Fazit kommen die Verbraucherzentralen, die 33 Produkte für einen Marktcheck unter die Lupe genommen haben.

Vorbild: Gummibärchen

Der Großteil der Produkte kommt zum Beispiel in Form von Bonbons, Toffees oder Gummibärchen daher - oft in kindgerechten Geschmacksrichtungen wie Himbeere oder Kirsche. Die klassische Kapsel zum Schlucken gab es im Marktcheck nur ein einziges Mal.

Das Problem, das die Verbraucherzentralen darin sehen: Die Kinder verstehen möglicherweise nicht, warum nur ein Bonbon oder Bärchen am Tag erlaubt ist, sondern sehen darin eine Nascherei. Dadurch nimmt der Nachwuchs über die Nahrungsergänzungsmittel womöglich mehr Vitamine und Mineralstoffe auf, als für ihn gut ist.

23 von 33 Produkten zu hoch dosiert

Übrigens: Auch ohne übermäßiges "Naschen" kann das passieren. Denn 23 der 33 Kinder-Nahrungsergänzungsmittel im Marktcheck waren zu hoch dosiert. Heißt: Die Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen lagen höher als die Tagesempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für Kinder von vier bis sieben Jahren.

Das Motto "Viel hilft viel" gilt bei Nahrungsergänzungsmitteln nicht. Reichern sich zum Beispiel Vitamin A oder D im Körper an, kann das zu Übelkeit, Kopfweh und Müdigkeit führen, warnen die Verbraucherzentralen.

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