Auf Laib und Seele getestet: Brot- und Brötchenprüfung der Vogtländischen Bäckerinnung

Prüfung Tester wurde überrascht

Plauen. 

Plauen. Dicke oder dünne Kruste, milder oder säuerlicher Geschmack? Was macht ein gutes Brot aus? Experte Michael Isensee vom Deutschen Brotinstitut weiß, worauf es ankommt. Zur traditionellen Brot- und Brötchenprüfung der Vogtländischen Bäckerinnung hatte der Experte kaum etwas auszusetzen. Innungsobermeister Jörg Schürer, André Knüpfer und Sabine Geipel sowie weitere Berufskollegen erhielten für ihre Produkte beste Bewertungen.

 

Fast 60 Proben lagen bereit

Backwaren aus 13 Innungsbetrieben wurden am Mittwoch am Plauener Standort der VR Bank Bayreuth-Hof auf Laib und Seele untersucht. Fast 60 Proben lagen auf den Tischen. Vielfalt und Qualität sollen den Kunden zugutekommen. Vor Ort nutzten die Innungsmitglieder die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch, zum Beispiel über die Probleme der Branche.

 

Staunen vom Profi-Tester

Der erfahrene Tester Isensee bog die einzelnen Scheiben zwischen seinen Händen. "Man fühlt es schon, ob ein Brot gut ist. Vor allem muss es saftig sein." Die anwesenden Bäckermeister verfolgten alles sehr aufmerksam. Für Torsten Aust ist die Veranstaltung ein wichtiger Erfahrungsaustausch unter Kollegen. Dem Plauener ist wichtig, dass er persönlich bei der Prüfung vor Ort ist und ein direktes Feedback auf seine Backwaren bekommt. "Es ist nicht so, dass wir nur herkommen, um unsere Urkunden abzuholen." Die Ergebnisse stimmten. Von 40 Brotproben erhielten 33 das Prädikat "sehr gut". Der Rest wurde mit "gut" bewertet. Bei den vogtländischen Brötchen gab es bei insgesamt 18 Proben nichts auszusetzen. Da staunte sogar Isensee. "Das kommt wirklich nicht so oft vor."

 

Auch Probleme der Branche wurden thematisiert

Bei dem Treffen sprachen die Bäckereiinhaber auch über das Thema Preise und Fachkräfteentwicklung in der Branche. Neben den gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen kamen auch die Lohnkosten zur Sprache. "Für Mindestlohn bekommt man keine Mitarbeiter mehr", weiß Aust aus Erfahrung. "Wir bezahlen aber schon über Mindestlohn." Aktuell sucht er jemanden für die Backstube. Sein Kollege Michael Seidel hat im Verkauf bereits auf eine Vier-Tage-Woche umgestellt. Der Rodewischer würde gern jemand für die Ladentheke einstellen. Vor kurzen glaubte er sich schon am Ziel seiner Wünsche. Aber es kam anders. "Für eine junge Frau waren zwei Kilometer Arbeitsweg schon zu viel."

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