Einheit Plauen beklagt ein Kollektivversagen

handball Gegen den Tabellenletzten gab es eine 22:30-Niederlage

Plauen. 

Plauen. In der Mitteldeutschen Oberliga haben die Plauener Handballer überraschend gegen den Tabellenletzten verloren. Das letzte Match vor der coronabedingten Schließung der sächsischen Sporthallen wurde aus Sicht der Vogtländer zu einem Trauerspiel. Gegen den Sonneberger HV hieß es am Ende 22:30 (11:12). Die Hausherren verpassten damit den Sprung auf Platz fünf und sie rangieren nun vorerst mit 9:9 Punkten auf dem achten Tabellenplatz. Das ist keine schlechte Ausbeute im Abstiegskampf. Doch die eigenen Erwartungen der Vogtländer sind gewachsen. Entsprechend groß war die Enttäuschung.

 

Der HC Einheit ging schnell mit 3:1 (3.) in Führung, sündigte dann aber unglaublich in der Chancenverwertung und geriet zweimal in Rückstand: 3:4 (10.) und 4:5 (15.). Die Auszeit von Cheftrainer Jan Richter sollte den HCE wieder in die Spur bringen. Doch der Tabellenletzte nutzte die nächste Schwächephase der Plauener: 5:7 (20.). In der Vorwoche hatte Einheit bekanntlich noch den Spitzenreiter Jena fast bezwungen und erst in der Nachspielzeit durch einen Strafwurf den 27:27-Ausgleich kassiert. Was war urplötzlich los mit den Rot-Weißen?

 

Schon in der ersten Halbzeit schlecht gespielt...

 

Sonneberg scheiterte zwar im ersten Durchgang sechsmal an HCE-Keeper Jan Misar. Trotzdem stand es nach 26 Minuten aus Plauener Sicht 7:10. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit fing sich der Gastgeber und kam durch Kapitän Max Krüger zum 11:11-Ausgleich. Die Gäste netzten mit der Pausensirene noch per Siebenmeter zur erneuten Führung ein. Doch die Plauener Fans durften beim 11:12-Halbzeitstand nun wieder auf den ersten Heimsieg der Saison hoffen.

Die zweite Halbzeit brachte Jan Richter in Rage

 

Einheit geriet jedoch auch im zweiten Abschnitt mit 11:14 in Rückstand und der Gastgeber war froh, dass HCE-Keeper Josef Pour noch einen Sonneberger Strafwurf parierte. Jan Richter nahm wieder eine Auszeit (36.). Aber der Aufsteiger aus Thüringen baute seinen Vorsprung durch Boris Levitsky und Dino Untu weiter aus. Die Gastgeber rannten jetzt einem 12:17-Rückstand hinterher (40.). Wegen Meckerns erhielt der Plauener Torwart Josef Pour dann auch noch eine 2×2-Minutenstrafe (43.). Einheit geriet immer mehr unter Druck: 15:22 (47.).

 

Der Trainer redete vergeblich auf seine Leute ein

Jan Richter nahm seine letzte Auszeit. 11:49 Minuten vor Ultimo war jetzt allen in der Halle klar, was die Stunde geschlagen hatte. Einheit scheiterte allerdings immer wieder an sich selbst und leistete sich unglaublich viele Ballverluste, die man weder den manchmal unglücklich agierenden Schiedsrichtern vorwerfen konnte, noch mussten die für ihre Verhältnisse bärenstarken Gäste etwas Außergewöhnliches vollbringen. Einheit geriet immer weiter ins Hintertreffen: 15:24 (50.). Auch der Plauener Versuch, die Gäste mit offener Manndeckung aus dem Tritt zu bringen, misslang. Endresultat 22:30.

 

Der Trainer und der Vorstand haben das Wort

Jan Richter: "Wir können uns bei unserem tollen Anhang nur entschuldigen. Ich lasse heute keine Ausrede gelten. Das war ein kollektives Versagen über das wir sprechen müssen. Heute hat keiner unserer Spieler sein mögliches Leistungsniveau erreicht." Der HC Einheit wirkte bereits vor dem Spiel niedergeschlagen. Am Vorabend erreichte den Verein die Nachricht, dass in Sachsen alle Sporthallen ab Montag geschlossen werden. Sabrina Lukas, Vorstand des HCE Einheit: "Wir haben geglaubt und gehofft. Wir haben in ehrenamtlicher Arbeit unzählige Stunden in Hygienekonzepte investiert und uns mit Corona-Verordnungen herumgeschlagen. Wir haben uns an alle Auflagen gehalten und auch die Voraussetzungen für 2G erfüllen wir. Solidarität hin oder her! Wir haben unseren Beitrag geleistet! Die Enttäuschung ist groß! Der Frust wächst!"

 

Statistik

HCE Plauen: Pour, Misar - Model (1), Gemeinhardt, Krüger (7), Fort, Ulbricht, Roth, Kacin (7/ davon 2 Siebenmeter), Mandaus (1), Zbiral (1), Pecek (2), Sira (3). Zuschauer: 254.

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