Existenzbedrohung durch Subventionskürzungen: Die Bauern protestieren weiter

Landwirtschaft Auch im Vogtland haben einige Agrarbetriebe Probleme

Plauen/Chemnitz/Dresden. 

Plauen/Chemnitz/Dresden. "Der Markt regelt das schon." Diese Kaufmannsregel gilt in vielen Branchen nicht mehr.

Bauernproteste: Existenzbedrohung für Landwirte durch Subventionskürzungen

Weil deutsche Landwirte im internationalen Wettbewerb Subventionen benötigten, um konkurrenzfähig zu bleiben, ist eine ziemlich verworrene Situation entstanden. Jetzt will die Bundespolitik Zuschüsse streichen. Aus ökonomischer Sicht nachvollziehbar. Der Staat muss sparen. Doch wie Ernst die Lage ist, machen immer mehr Geschäftsaufgaben deutlich. Die Bauern und Landwirte gehen auf die Straße. Sie müssen nach Schätzung von Experten eine Milliarde Euro zusätzlich erwirtschaften, weil beispielsweise der subventionierte Diesel ausläuft. In Chemnitz (im Bild), in Dresden und Berlin rückten die Bauern mit ihren Traktoren an. Im Erzgebirge wurden Autobahnzubringer blockiert. Auch aus dem Vogtland beteiligten sich etliche Agrarbetriebe.

Landwirte protestieren gegen zunehmende Abhängigkeit von ausländischen Produzenten

Traktorist Peter Meckel blockierte mit seinen Kollegen die Brückenstraße in Chemnitz. Der 58-jährige Plauener sagte dem BLICK-Reporter: "Die Gesellschaft wünscht sich endlich wieder mehr Regionalität in den Supermarktregalen. Es wird aber ganz sicher genau anders herum kommen", mutmaßt Peter Meckel. Weil sich die Landwirtschaft statistisch gesehen in Deutschland rückläufig entwickelt, wird die Bundesrepublik immer abhängiger von ausländischen Produzenten. "Anstelle von regionalen Kreisläufen nimmt der Schwerlast- und Güterverkehr auf unseren Autobahnen zu", warnte Mitte dieses Jahres der Plauener IHK-Präsident Karsten Kroll. Als Wahlkreisabgeordneter aus dem Oberen Vogtland und Nebenerwerbslandwirt zeigt Andreas Heinz Verständnis: "Wir müssen uns grundlegend neu sortieren. Wenn es im Vogtland immer weniger Bauern gibt, werden viele gut gemeinte Ideen nicht umsetzbar sein", weiß der Politiker, der seit 1991 im Dresdner Landtag arbeitet und dort als Agrarexperte gilt. Für das kommende Jahr haben die Bauern weitere Proteste angekündigt.


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