HC Einheit verliert erneut auf den letzten Metern

Handball Bis kurz vor Schluss waren die Plauener dem Punktgewinn nahe

Plauen. 

Plauen. Traurig. Ratlos. Ungläubig. Erneut hatte der HC Einheit einen "Großen" der Mitteldeutschen Oberliga schon am Haken. Doch die Plauener Handballer verpassten wie schon gegen Topfavorit Oberlosa (22:24) auch gegen Concordia Delitzsch (26:31) die Überraschung. Anstatt die Führung ins Ziel zu bringen, scheiterten die Rot-Weißen eher an sich selbst, als am starken Gegner. Und so steht der Aufsteiger nach drei sehr guten Heimspielen noch ohne Heimsieg da, weil auch gegen Glauchau/Meerane (28:28) der Vorsprung in letzter Sekunde noch verloren ging.

 

Einheit lag gegen Delitzsch immer wieder vorn

Maximilian Krüger ist seit zwölf Jahren ein Einheitfuchs. Er war stinksauer. "Was nützt uns das Lob? Wir brauchen Punkte!" Direkt nach Spielschluss fiel es selbst dem erfahrenen HCE-Kapitän schwer, Worte zu finden. Klar, einige Schiedsrichterentscheidungen dürften im entscheidenden Moment fehlerhaft gewesen sein. Doch die Unparteiischen hatten auf die frei vergebenen Torwürfe keinen Einfluss. "Es ist einfach nur schrecklich", schüttelte der 32-Jährige mit dem Kopf. Die Schulterklopfer des Gegners wurmten nur noch mehr. "Max" war bedient. Und so ging es auch allen anderen Rot-Weißen, "weil einfach viel mehr drin war in diesem Spiel. Aber wir haben hinten raus völlig den Faden verloren. Keine Ahnung warum", fasste sich auch Florian Wokan fragend an den Kopf. Zuvor spielte der HCE ganz stark. Die Plauener lagen sogar selbst in verschiedenen Phasen insgesamt 15 Minuten in Führung.

 

Lag es an Gästekeeper Carsten Klaus?

Ist das die Angst vor der eigenen Courage? Oder flattert zu sehr das Nervenkostüm? Lag es vielleicht sogar am Gästekeeper Carsten Klaus? Der ehemalige Oberlosaer hatte noch nie in der Einheit-Arena verloren und war über Nacht als Aushilfstorwart in die Bresche gesprungen, weil den Concorden gleich vier Torhüter ausgefallen waren. "Alles Käse", sagt Cheftrainer Jan Richter. Doch der Einheit-Coach schränkt ein: "Carsten Klaus hat in der Schlussphase drei Bälle gehalten. Wir nicht." Doch Jan Richter versuchte ganz sachlich festzustellen: "In der Schlussphase steigt immer der Druck im Kessel. Und da hat man dann die Qualität des Gegners gesehen. Genau dort müssen wir uns noch verbessern."

 

So geht's weiter für den HCE

Mit dieser Ansage geht der HC Einheit in die kommenden Wochen. Die Plauener sind mit 3:5 Punkten passabel gestartet. Als Nächstes fahren die Spitzenstädter nach Apolda (Samstag, 30.09., 19.30 Uhr) und dann geht's nach Dresden zum HC Elbflorenz II (Sonntag, 08.10., 17 Uhr). Das nächste Heimspiel findet am 28. Oktober um 17 Uhr in der Einheit-Arena statt. Dann empfangen die Plauener den SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz. In allen drei Partien darf man sich etwas Zählbares ausrechnen. Sabrina Lukas, geschäftsführende Vorstandsfrau beim HCE: "Wenn wir weiter solche Leistungen auf die Platte bringen, werden wir auch Punkte holen, da bin ich sicher. Aber bei fünf Absteigern müssen wir auch wissen, dass wir nichts liegen lassen dürfen, weil das katastrophale Folgen haben kann", mahnt Sabrina Lukas. Mit dem Sonneberger HV (Rückzug) steht bereits der erste Absteiger fest.

 

Steht Carsten Klaus jetzt weiter bei Delitzsch im Tor?

Bleibt noch die Frage: Hat der Ex-Plauener Carsten Klaus wirklich nur ein Spiel für Concordia Delitzsch absolviert? Der 40-Jährige parierte beim Stand von 21:19 für Einheit einen Siebenmeter des Plaueners Jan Kacin und stand dann bis zum Schluss zwischen den Pfosten. Der Aushilfstorwart erlebte also binnen der letzten 18 Minuten aus seiner Sicht einen 12:6-Finaleinlauf. "Ich habe in Delitzsch für dieses eine Spiel zugesagt, wünsche Concordia und dem HC Einheit viel Erfolg für die weitere Saison und verabschiede mich wieder in Handball-Rente", lachte Carsten Klaus, der erneut in der Einheit-Arena nicht verloren hatte.

 

Statistik

HC Einheit Plauen: Pour, Hujer, Misar - Model (3 Tore), Wokan (2), Janàsek, Krüger (5), Gehring (1), Linhart (10/davon 2 Siebenmeter), Kacin (3), Jahn, Zbiral, Faith (1), Horky, Pecek, Sira (1/38. Minute Rote Karte nach 3 Zeitstrafen), Zuschauer: 327

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