Schneckengrün. Der Rosenbacher Ortsteil hat eine nicht unerhebliche flächenmäßige Ausstreckung. Es gibt so einige etwas abseits oder einzeln stehende Häuser, zu welchen man nur auf gezieltem Weg kommt. Wenn in diesen Tagen ein paar mehr Spaziergänger auf den Straßen und Wegen unterwegs waren, vor allem in der Zeit zwischen 16 und 21 Uhr, hat das einen besonderen Grund.
Was hat es damit auf sich?
Die Schneckengrünerin Maria Maul hatte es in die Hand genommen, in ihrem Wohnort einmal etwas ganz anderes im Advent umzusetzen, die Idee eines Lichterkalenders. 24 Hausbesitzer wurden gesucht, die an einem Tag im Advent das betreffende Datum groß leuchten ließen, wenn es draußen schon dunkelt. Am Zaun, im Fenster oder im Garten, an einer Tür oder auf dem Balkon.
Letztere Stelle wählten Jürgen und Bärbel Angermann, die in der Schneckengrüner Bergstraße wohnen. Eigentlich wollten sie ja ihre Zahl, die 19, am Zaun anbringen. "Aber das war der Tag, als draußen alles spiegelglatt war", erinnert sich Jürgen Angermann. Der Tag des Eisregens, der vieles lahm legte. Da hatte das Ehepaar die Idee, die Zahl einfach auf dem Balkon leuchten zu lassen. "Wir bastelten die 19 im Wohnzimmer aus Lichterketten." Die Idee, die Zahl rot mit einer Decke zu unterlegen, hatte Ehefrau Bärbel. Sonst hätte man die 19 oben auf dem Balkon vielleicht nicht so gut erkennen können. Denn auf dem Areal und am Haus der Familie gibt es noch viel mehr glitzernden Weihnachtsschmuck, wie etwa einen großen Schwibbogen und einen Christbaum.
Bewegung im Dorf
"Ein paar Leute haben wir dann am 19. Dezember schon bei uns gesehen", erinnert sich Jürgen Angermann. Denn der Adventskalender war von Maria Maul, die vorab jedem Hausbesitzer seine Zahl zugewiesen hatte, mit der Absicht realisiert worden, dass es Bewegung im Dorf gibt. Dass die Leute rauskommen, auch im Winter, wenn es frostig ist, und durch den Ort laufen, um die Zahl zu finden, welche jeden Tag nur an einem Haus oder auf einem Grundstück leuchtet. "Manche fahren aber auch mit dem Auto durchs Dorf", so Angermann, denn Schneckengrün sei eben schon ganz schön verzweigt. "Es ist aber eine schöne Idee". Eine Dorfrallye, wie es Steffen Hahn aus Schneckengrün bezeichnet. Und mit einem Gewinnspiel, bei welchem man jeden Tag das Haus mit dem entsprechenden Datum im Dorf findet und richtig zuordnet. So beteiligte sich auch Jörg Böhm und natürlich auch Maria Hahn. Da sie aber an "ihrem" Tag am Nachmittag noch auf der Arbeit war, wie sie verriet, habe sie eine Zeitschaltuhr aktiviert. Damit dann auch an diesem Tag im Advent ab 16 Uhr eine Zahl leuchtet. "Die Auslosung ist dann zum Fichtenvernichten", blickt Steffan Hahn voraus. Das wird Anfang des neuen Jahres sein, wenn die örtliche Freiwillige Feuerwehr die ausgedienten Christbäume annimmt und das Dorf zu einem Treff zusammenkommt.
Schöne Idee an Weihnachtstagen
Die letzte Zahl wird nun aber erst einmal am 24. Dezember leuchten, so wie jeder Adventskalender an diesem Tag endet. Dann aber sollte man sich den ersten und den zweiten Weihnachtsfeiertag, den 25. und 26. Dezember, vormerken. An diesen beiden Tagen werden alle Zahlen von eins bis 24 noch einmal zusammen leuchten, und zwar wieder von 16 Uhr bis 21 Uhr. An den beiden Tagen wird Schneckengrün sicher ganz besonders schön und weihnachtlich im Lichterglanz strahlen.
Euer News-Tipp an die Redaktion