Auch Karl May wollte Frieden

Jubiläum 180. Geburtstag des Abenteuerschriftstellers wurde ruhig begangen

Hohenstein-Ernstthal. 

Hohenstein-Ernstthal. Der 180. Geburtstag des Abenteuerschriftstellers Karl May (1842 - 1912) wurde in seiner Geburtsstadt Hohenstein-Ernstthal am Freitag nur in kleinem Rahmen begangen. Denn die Corona-Pandemie sorgt nach wie vor für Einschränkungen und das große Geschenk, das ursprünglich im Mittelpunkt des Ehrentages stehen sollte, ist noch nicht ganz fertig. Im neuen Depot des Karl-May-Hauses, das schon für einige Diskussionen gesorgt hat, wird noch gebaut. Ein Termin für die Fertigstellung steht noch nicht endgültig fest.

Geburtstag im Zeichen des Friedens

Der Förderverein Silberbüchse und der Fremdenverkehrsverein Hohenstein-Ernstthal trafen sich am Nachmittag und legten Blumen an der Büste am Neumarkt nieder. Später versammelten sich auch noch der der Wissenschaftliche Beirat und seine Gäste an der Büste. Die Worte "Es sei Friede", die an dem kleinen Denkmal stehen, waren dabei aktueller denn je. Das Thema Frieden war für May ein besonderes Anliegen, der er machte sich schon 1901 nach einer Orientreise im Buch "Und Friede auf Erden" für die Völkerverständigung stark. Dazu passt auch sein Zitat "Wie man den Krieg führt, dass weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Menschen".

Verein fördert Depotgebäude

Stadtchronist Wolfgang Hallmann erinnerte in seiner Ansprache bei der ersten Zusammenkunft am Nachmittag nicht nur an die Einweihung der May-Büste vor 30 Jahren anlässlich des 150. Geburtstages, die damals vor viel größerem Publikum stattfand. Auch die Festlegung des Namens "Karl May Geburtsstadt" ist mittlerweile 30 Jahre her. "Das war auch schon eine schwere Geburt", sagt Hallmann. Nicht ganz einfach ist heute die Zusammenarbeit zwischen Förderverein und Karl-May-Haus, die zur Bewahrung des Erbes von May sowie seiner Helden wie Winnetou, Old Shatterhand oder Kara Ben Nemsi wieder mit mehr Leben und Aktionen für verschiedene Altersgruppen erfüllt werden müsste. Mit Blick auf das neue Depotgebäude hat die "Silberbüchse" viel Unterstützung parat. "Es gibt laufend Kontakte. Wie haben schon Ausstellungsstücke rausgesucht", sagte Erich Homilius, Vorsitzender des Fördervereins und ehemaliger Oberbürgermeister der Karl-May-Stadt. Unter anderem wird der Verein einen behindertengerechten Computerarbeitsplatz im Depot finanzieren.

Haus kann virtuell besucht werden

Der rund 2,5 Millionen Euro teure Neubau, der mit seiner futuristischen Bauform neben dem kleinen Karl-May-Haus schon für engagierte Debatten gesorgt hat, ist äußerlich fertig. Derzeit läuft der Innenausbau. Im Erdgeschoss steht schon die Einrichtung für den künftigen Kassenbereich und neuen Ausstellungen. In den beiden oberen Etagen soll der umfangreiche Sammlungsbestand gelagert werden. "Es ist sehr gut angelegtes Geld. Die zukünftigen Generationen werden es uns sicher danken", sagt André Neubert, Leiter des Karl-May-Hauses, in einem Videorundgang, der anlässlich des Geburtstages auf der Internetseite www.karl-may-haus.de veröffentlicht wurde. Eingeweiht werden kann das Depot voraussichtlich im Frühjahr. Dann soll auch das Museum wieder eröffnet werden. Doch auch danach gibt es viel zu tun, denn es muss auch wieder für mehr Interesse am bekanntesten Sohn der Stadt gesorgt werden. Erste Ideen für einen Abenteuerspielplatz gibt es bereits.

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