Aufwändiger Einsatz: Wie Naturschützer in der Region Amphibien über die Straße helfen

Projekt Schutzzaun verhindert, dass Tiere überfahren werden

Stangengrün. 

Stangengrün. Naturschützer haben heute in Stangengrün einen Amphibienzaun errichtet und zwar entlang der Irfersgrüner Straße auf einer Länge von rund 500 Metern.

Tiere wollen zum Laichgewässer

Wie Andreas Trautmann, Regionalkoordinator für Amphibien im Landkreis Zwickau weiß, befindet sich in der Nähe ein Naturschutzgebiet und man hat eine breite Vielfalt an Amphibien. Darunter der Bergmolch, Teichmolch, Grasfrosch und Erdkröte. "Wir haben auch den Kammmolch vor Ort, der in Sachsen einen ebenso strengen Schutz hat, wie der Wolf", erklärt Trautmann. Im Bereich des aufgestellten Zaunes ist auch mit Sandanhäufung gearbeitet worden, damit beispielsweise die kleinen Lurche nicht unter dem Zaun hindurchkriechen. Zudem sind Eimer eingegraben worden. "Die Tiere wollen zum Laichgewässer, was gegenüberliegend ist. Mit dem Zaun jetzt laufen sie diesen entlang und fallen am Ende in den Eimer. Früh und abends werden die Tiere dann abgesammelt und zum Gewässer gebracht", so der 61-jährige.

Aufwändiger Einsatz

Die Amphibien beginnen bei wärmeren Temperaturen zu wandern, fügt Dennis Klein, Koordinator von der Kreisnaturschutzstation Gräfenmühle hinzu: "Auf der Straße würden sie Gefahr laufen, überfahren zu werden. Die Tiere kommen aus dem Wald, wo sie überwintert haben und begeben sich jetzt zum Laichgewässer. Wir wollen die Biotope verbinden und helfen den Tieren quasi über die Straße." Das Ganze sei sehr aufwändig und ohne ehrenamtlichen Einsatz gar nicht möglich. Der Zaun sei vor drei Jahren erstmalig in Stangengrün aufgebaut worden, weil man die Notwendigkeit erkannt hat und das habe sich bestätigt, so Kein: "So lange so viel los ist, bleibt der Zaun erhalten." So ein Schutzzaun komme immer dann in Frage, wenn auf der Straße oder am Straßenrand auf 500 Metern Strecke rund 100 Tiere gefunden werden.

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