Der Limbacher Natur-Erlebnispfad wächst weiter

Projekt Drehkreuz für den Vogelflug in Sachsen

Limbach-Oberfrohna. 

Limbach-Oberfrohna. Der Große Teich ist, ähnlich wie man es von Flughäfen kennt, ein Terminal. Denn auf einer Tafel sind dort jetzt Abflug- und Ankunftszeiten zu lesen. Landen wird an dem Gewässer aber natürlich kein Flugzeug. Die Tafel listet 30 Vogelarten und deren Zugzeiten auf: Der Haubentaucher erreicht das Terminal Limbacher Teiche im Februar, der Gartenrotschwanz im April. Der Grünschenkel verlässt es im Juli und die Krickente fliegt im August ab. Die Tafel ist eine von vier, die jetzt an der Beobachtungsplattform über dem Großen Teich angebracht sind.

Station des Erlebnispfades

Das Projekt ist eines vom Landschaftspflegeverband Westsachsen. Er ließ im letzten Jahr den Aussichtspunkt auf dem Gewässer errichten, um Bürgern die Möglichkeit zu geben, die Vogelwelt im Teichgebiet zu erkunden und zu erleben. Durch kleine, aufklappbare Holzluken können Interessierte direkt auf den Teich blicken und dessen Bewohner beobachten. Die Plattform gehört zu den Stationen eines gut drei Kilometer langen Natur-Erlebnispfades, den der Verband bis zum nächsten Jahr fertigstellen will.

Auf Limbacher Teiche angepasst

Detailliert und maßgeschneidert auf das Gebiet der Limbacher Teiche hat der Verband gemeinsam mit den Limbacher Ornithologen Jens Hering und Dieter Kronbach die Schautafeln mit Inhalt gefüllt. Neben dem Frühjahrs- und Herbstzug sind zum Beispiel Informationen über die Vogelarten vor Ort unterhaltsam dargestellt. Da gibt es Wissenswertes über den Professor mit Barett (Graureiher), den strategischen Fischer (Kormoran) oder einen Winzling mit Tarnkappe (Zwergschnepfe). "Ich habe schon sehr viele Lehrpfade auf der ganzen Welt gesehen, aber so detailliert und auf den Standort angepasste Schilder, das gibt es sehr selten", sagt Ornithologe Jens Hering. Auf einer weiteren Tafel ist ein Vogel-Orakel abgebildet, das vor allem Kinder amüsant und interessant in die Welt der Vögel einführen soll.

Zweite Station im Spätsommer

Im Spätsommer soll die zweite Station des Natur-Erlebnispfades fertiggestellt sein, kündigt André Oehler vom Landschaftspflegeverband Westsachsen an. Dann informieren Tafeln über das Thema Teichwirtschaft. Interessierte erfahren dann zum Beispiel, dass "Schimmels Teiche", wie die Gewässer hinter dem Großen Teich umgangssprachlich genannt werden, von Bürgern mit der Hand ausgeschaufelt wurden. Die dritte Station widmet sich schließlich den Themen Hecken, Insektenschutz und Wiesenpflege. Am Ende sollen 30 Schautafeln aufgestellt werden. "Da ist keine Tafel von der Stange, sondern jede einzeln auf das Limbacher Teichgebiet abgestimmt", betont André Oehler.

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