Familie sammelt an der Mulde in Glauchau Müll und erntet Anzeige

Hindernisse Am Ufer der Mulde: Eine Familie kämpft gegen Müll und Missverständnisse

Glauchau. 

Ein sonniger Januartag an der Mulde in Glauchau ist für Ivonne R. und ihre zwei Jungs eine Einladung zum Müllsammeln. Bewaffnet mit Handschuhen und Müllsäcken machen sie sich auf den Weg, um ihre Umgebung von Plastik, Glas und anderen Unrat zu befreien. Doch das sollte ein unschönes Nachspiel haben...

Umweltbewusstsein wird in der Familie großgeschrieben

"Das Hochwasser im Dezember hat so unglaublich viel Müll an den Rand der Mulde gespült", sagt sie. Ivonne hat das Prinzip des Umweltschutzes fest in ihrer Familie verankert. Warum tun sie das alles? Weil sie den Anblick des Mülls nicht länger ertragen können. Es ist ihr Beitrag zu einer sauberen Umwelt und einem lebenswerteren Zuhause für alle. Und so sammeln sie schon viele Jahre hin und wieder den Müll, den andere verursachen.

Herausforderung beim Müllsammeln

Auch bei der Mülltrennung seien sie bei der Sammelaktion gewissenhaft. Ein bisschen was vom Fund wandert mit nach Hause, in die eigene private schwarzen Tonne. Auch alte Farbreste waren darunter, die sich auf dem Rückweg zu allem Übel auch noch in ihrem Auto verteilten. "Durch die Scherben am Flussufer war es teilweise sogar ein bisschen gefährlich für die Kids". gesteht sie. Das gefundene Glas wird ordnungsgemäß in den Container gebracht. Nur beim Plastikmüll waren sie unbeschwert und packten es vor Ort in eine an der Straße stehenden gelben Tonne. Diese ist ja für jeden kostenlos und somit unproblematisch, so dachten sie sich nichts weiter dabei. Mit einem gutem Gewissen fahren sie nach Hause.

Konfrontation mit unerwarteten Hindernis

Doch kurze Zeit später landete sehr spezielle Post in ihrem Briefkasten. Und daraufhin hat ihr Lebensgefährte das Müllsammeln kurzerhand verboten. Warum verbietet das jemand, der doch selbst den Überblick der Müllsituation in Glauchau hat, da er auf dem Bauhof der Stadt arbeitet. Der Grund ist eine Anzeige. "Von Privatpersonen, nicht von der Stadt", erklärt sie. Der Familie wird zur Last gelegt, dass sie ihren Müll unerlaubt in eine fremde Tonne geworfen haben. Das sei gegen das Sächsische Abfallwirtschafts- und Bodenschutzgesetz, also eine Ordnungswidrigkeit. Die Emotionen kochen hoch. Schön wäre es gewesen, wenn man im Vorfeld mal darauf angesprochen worden und in den Austausch gegangen wäre, anstatt uns so zu beschuldigen."

Entschlossenheit trotz Rückschläge

Trotz der bitteren Ironie, dass jemand wie Ivonne, die sich leidenschaftlich für die Umwelt engagiert, mit einer Anzeige konfrontiert wird, geben sie und ihre Jungs nicht auf. Ihr Entschluss für eine saubere Umwelt bleibt, ungeachtet der Hindernisse. Sie sind sich bewusst, dass ihr Einsatz einen positiven Unterschied macht, auch wenn dies nicht immer offensichtlich ist.

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