Jens Franke geht in Zeiten extremen Lehrermangels in Rente

Ruhestand Schulleiter sieht Bildung in Deutschland gefährdet

Hohenstein-Ernstthal. 

Hohenstein-Ernstthal. Mit Jens Franke, der seit mehr als zehn Jahren als Schulleiter an der Sachsenring-Oberschule in Hohenstein-Ernstthal tätig war, hat sich ein weiterer langjähriger Direktor in den Ruhestand verabschiedet.

Extremer Lehrermangel

Vor seinem Wechsel in die Karl-May-Stadt war er bereits für die Geschicke der Pestalozzi-Oberschule in Oberlungwitz verantwortlich und vorher an weiteren Bildungsstätten tätig. "Lehrer ist nicht nur Beruf, sondern Berufung. Wenn ich die aktuelle Situation und die Perspektive sehe, mache ich mir große Sorgen", sagt er. An der Sachsenring-Oberschule ist der Lehrermangel extrem. Zu Jahresbeginn gab es sogar ein Krisengespräch im Kultusminister Piwarz. Doch die Lage ist nicht besser geworden. Im neuen Schuljahr könnten bis zu acht Lehrkräfte fehlen, sodass manche Klassenstufen tageweise gleich ganz zu Hause bleiben müssen und viel "echter" Unterricht ausfällt.

Katastrophe für Bildungsstandort Deutschland

Für den Bildungsstandort Deutschland sei das eine Katastrophe, da Bildung, Fleiß und Ingenieursgeist Säulen unseres Wohlstandes sind. "Vor dem Lehrermangel haben wir schon vor mehr als zehn Jahren gewarnt", sagt Franke, der nicht verstehen kann, warum so lange nichts passiert ist und selbst jetzt nur halbherzige Reformen, zum Beispiel bei der Lehrerausbildung, umgesetzt werden. Damit sei es nicht möglich, die Probleme zu lösen. Frankes Nachfolger an der Sachsenring-Oberschule wird Kevin Pallagi, der bereits seit 2015 an der Bildungsstätte arbeitet.

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion