Max Biaggi wird heute ein halbes Jahrhundert alt

MOTORSPORT Zwei seiner 42 GP-Siege holte er auf dem Sachsenring

Sachsenring. 

Sachsenring. Mit insgesamt sechs Weltmeistertiteln (vier im Grand Prix und zwei in der Superbike-WM), 42 GP-Triumphen sowie 21 Laufsiegen bei den Superbikes gehört Massimiliano "Max" Biaggi zu den ganz Großen des Motorradrennsports. Am heutigen Samstag feiert der Italiener seinen 50. Geburtstag, und zwar, wie schon so oft zuvor, an einer Rennstrecke. Diesmal als Chef Moto3-WM-Teams Sterilgarda Max Racing beim neunten Saisonrennen der Motorrad-WM 2021 im niederländischen Assen.

Der erfolgreichste 250er-Pilot

Max Biaggi erblickte am 26. Juni 1971 in Rom das Licht der Welt. Seine Motorradkarriere begann er 1989 im Alter von 18 Jahren in der Klasse bis 125 ccm Hubraum. Bereits ein Jahr später wurde er in der Kategorie "Sport Production" Italienischer Meister. Sein Talent blieb auch den Verantwortlichen bei Aprilia nicht verborgen, die ihn für 1991 für vier Rennen der 250-ccm-Weltmeisterschaft verpflichteten. In jenem Jahr wurde er auch 250er-Europameister.

1994 gewann er seinen ersten WM-Titel, dem er in den folgenden drei Jahren en suite drei weitere folgen ließ. War er von 1994 bis 1996 auf Aprilia erfolgreich, holte er 1997 den Titel auf und für Honda. Seine Erfolge in der Motorrad-Weltmeisterschaft der Viertelliterklasse sind beispiellos. So holte er die meisten Pole-Positions (56) aller Zeiten, die meisten Podestplätze und die besagten vier Weltmeistertitel.

Geburtsstunde der MotoGP

1998 debütierte er auf einer Honda in der Halbliterkategorie und wurde am Jahresende Vizeweltmeister. Nachdem er auch 2000 und 2001 die WM unter den Top 3 beenden konnte, schaffte er dies auch nach der Regeländerung für die Königsklasse von 500-ccm-Zweitaktern zu Viertaktern mit 1.000 ccm im Jahr 2002. Das war die Geburtsstunde der MotoGP. Bis einschließlich 2004 belegte er erneut entweder den zweiten oder den dritten WM-Endrang.

Nach einem mit Platz fünf weniger erfolgreichen Jahr 2005 sowie einem Jahr Pause 2006 stieg Max Biaggi 2007 in die Superbike-WM ein und avancierte auch hier zu einem der Besten, die die Serie je gesehen hat. Bis zu seinem Rücktritt Ende 2015 errang er 21 Laufsiege und dabei 2010 und 2012 den WM-Titel, jeweils auf Aprilia, was 2010 der erste SBK-Weltmeistertitel für den italienischen Hersteller aus Noale war.

Danach hängte er seinen Helm an den Nagel, doch 2015 sorgte er mit 44 Jahren und fast drei Jahre nach seinem letzten Rennen noch einmal für Furore, indem er als Wild-Card-Pilot in Malaysia als Dritter erneut einen SBK-Podiumsplatz einfahren konnte.

Max Biaggi kann es auch mit dem Ball

Seine Sachsenring-Bilanz kann sich ebenfalls sehen lassen. Beim WM-Comeback auf der Berg- und Talbahn bei Hohenstein-Ernstthal 1998 musste er nur dem Australier Mick Doohan den Vortritt lassen. 2001 und 2004 fuhr er sogar als Sieger über den Zielstrich. Zudem drehte er 2003 die schnellste Rennrunde und wurde dafür vom damaligen Oberbürgermeister Erich Homilius mit dem "Goldenen Sachsenring" ausgezeichnet.

Hinzu kamen sehenswerte Auftritte des passionierten Fußballers, der einst schon mit einem Fuß beim AS Rom auf dem Platz stand, bei den Benefiz-Fußballspielen auf dem Hohenstein-Ernstthaler Pfaffenberg Anfang der 2000er-Jahre.

So erbarmungslos auch immer Max Biaggi seine Gegner auf der Rennstrecke bekämpfte und so unnahbar und fast schon divenhaft sich der Italiener mitunter auch gab, seine menschliche Seite zeigte er unter anderem im März 2018 bei der Beerdigung seines einstigen Widersachers Ralf Waldmann in Ennepetal, der er als fast Einziger des aktuellen GP-Paddock-Personals beiwohnte.

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