Mercedes-Sieg beim DTM-Comeback auf dem Sachsenring

MOTORSPORT Luca Stolz fuhr in einer eigenen Liga

Sachsenring. 

Sachsenring. Der erste von zwei nahezu identischen Renntagen der DTM auf dem Sachsenring ist Geschichte. Das Comeback der einstigen deutschen Tourenwagen-Serie nach 21-jähriger Pause auf dem Traditionskurs, die seit 2021 mit GT3-Sportwagen ausgetragen wird, lockte bereits am heutigen Samstag bei herrlichem Spätsommerwetter sehr viele Zuschauer an.

Spannungsarmes Rennen mit nur wenigen Überholmanövern

Das DTM-Rennen über eine Stunde plus eine Runde dominierte Luca Stolz nach Belieben. Nachdem sich der Mercedes-AMG-GT3-Pilot am Vormittag schon die Pole Position gesichert hatte, münzte er seinen besten Startplatz sogleich in die Rennführung um und legte schnell eine beruhigende Distanz zwischen sich und seinen ersten Verfolger, den Türken Ayhancan Güven in einem Porsche 911 GT3 R. Nach einer frühen Safety-Car-Phase schob sich das Feld zwar wieder zusammen und Luca Stolz´ Vorsprung war dahin, doch nachdem das Rennen wieder freigegeben wurde, machte er sich schnell wieder aus dem Staub. Im Zuge der Pflicht-Boxenstopp-Orgie verdrängte der bis dahin Drittplatzierte, der Österreicher Thomas Preining in einem weiteren Porsche Ayhancan Güven auf die dritte Position, womit die Geschichte des leider spannungsarmen Rennens bereits erzählt ist.

Am Ende gewann Luca Stolz zwar nur mit rund zweieinhalb Sekunden Vorsprung auf den Sohn des Ex-Grand-Prix-Piloten Andreas Preining und deren 3,6 auf Ayhancan Güven, doch darf man davon ausgehen, dass er nicht mehr tat als unbedingt notwendig. Da der bisherige Tabellenführer, der Italiener Mirko Bortolotti mit seinem Lamborghini Huracan GT3 EVO 2 nicht über den neunten Rang hinauskam, eroberte Thomas Preining die Gesamtführung in der DTM zurück.

ADAC GT Masters mit schwacher Beteiligung

Der bis zum vorigen Jahr Vorzeigeserie des ADAC, dem ADAC GT Masters, scheint direkt neben der DTM die Luft auszugehen. So ziert die Teilnehmerliste an diesem Wochenende nur acht GT3-Fahrzeuge. Von denen war jenes des Kölners Salman Owega und des Finnen Elias Seppänen, ein Mercedes-AMG GT3 Evo, das beste. Selbst nach einer Safety-Car-Phase kurz vor Schluss des ebenfalls einstündigen Rennens, allerdings mit Pflicht-Fahrerwechsel bei Rennmitte, hielten sie sich, respektive der Schlussfahrer Elias Seppänen, die Konkurrenz vom Leib und gewannen souverän. Dahinter entbrannte der eigentlich bereits entschiedene Kampf um die Podestplätze aufs Neue, bei dem sich der Philippiner Eduardo Coseteng und der Brite Ben Breen in einem BMW M4 GT3 den zweiten und der Rumäne Petru Razvan Umbrarescu gemeinsam mit Maximilian Götz in einem weiteren Mercedes-AMG den dritten Rang sicherten. Die bisherigen Tabellenleader Finn Gerhsitz und Sven Müller, die sich in einem Porsche 911 GT3 R abwechselten, mussten nach dem großen Schluss-Tohuwabohu mit Platz fünf vorliebnehmen.

Nur Wahl-Sachse war erfolgreich

Zum Tagesabschluss wurde das Rennen der Sportwagen-Nachwuchsrennserie ADAC GT 4 Germany, wiederum über eine Stunde plus eine Runde, gestartet. In dieses gingen der Wahl-Leipziger David Jahn und Jannes Fittje aus dem thüringischen Langenhain in einem Porsche 718 Cayman GT4 RS CS von der Pole Position aus und führten auch die erste Rennhälfte. Beim ebenso obligatorischen Boxenstopp mit Fahrerwechsel fielen sie allerdings hinter Mike David Ortmann aus Ahrensfelde und Hugo Sasse aus Aschersleben in einem Aston Martin Vantage GT4 auf den zweiten Platz zurück, woran sich bis ins Ziel nichts mehr änderte.

Von den weiteren Fahrern bzw. Teams mit sächsischem Bezug landeten der Spanier Marc de Fulgencio und Dennis Bulatov aus Köln vom Team BCMC Motorsport powered by Eastside Motorsport aus Oelsnitz im Vogtland mit einem Mercedes-AMG GT4 auf dem zwölften Rang, was aber für Titelanwärter aus verschiedenen Gründen eigentlich zu wenig war. Ebenso für Jan Philipp Springob aus dem sauerländischen Olpe und Simon Connor Primm aus Großschirma, die in einem weiteren Mercedes-AMG als 15. nur einen Punkt kassierten.

Nur zwei Plätze dahinter kamen die Gaststarter Steve Kirsch aus Chemnitz und Christopher Röhner aus Mülsen in einem BMW M4 GT4 des direkt am Sachsenring ansässigen Teams East-Racing Motorsport ins Ziel, was für sie als kleiner Erfolg gewertet werden muss. Der Magdeburger Dominique Schaak und Philipp Gogollock aus Bad Homburg vom Team Eastside Motorsport aus Crimmitschau gingen, kamen mit einem weiteren Mercedes nicht über den 21. Rang hinaus.

Das weitere Rahmenprogramm auf der Rennstrecke

Beim Rennen des mit 30 Autos vollsten Teilnehmerfeldes, jenem zum Porsche Carrera Cup Deutschland, lieferten sich Morris Schuring aus den Niederlanden und der Däne Bastian Buus ein rundenlanges Duell um die Spitze. Kurz vor Schluss trickste Bastian Buus Morris Schuring Ende Start/Ziel aus und fuhr schließlich zum Sieg. Dritter wurde der Cup-Führende Larry ten Voorde, ebenfalls aus dem Land der Tulpen. Das Rennen zum BMW M2 Cup gewann der Tabellenführer Leyton Fourie aus Südafrika relativ locker vor dem Deutschen Max Rosam sowie dem Australier Bartholomew Horsten, womit alle drei die Gesamtwertung anführenden Piloten auf dem Podest standen.

Am morgigen Sonntag steht das nahezu gleiche Programm an. Der Haupt-Act, das DTM-Rennen, wird wieder 13:30 Uhr gestartet.

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