Seit 25 Jahren ist Chefin der Buchbinderei Weith Meisterin ihrer Berufszunft

Ehrung Kobarg-Weith bekam am Mittwoch den Silbernen Meisterbrief

Zwickau. 

Zwickau. Die 1906 in Zwickau gegründete Buchbinderei Weith wird seit 1999 in vierter Generation von Kathrin Kobarg-Weith weitergeführt. Ihren Meisterbrief bekam sie mit 25 Jahren - am 22. Februar 1997. Am Mittwoch bekam sie ihren "Silbernen Meisterbrief" überreicht - von dem Vertreter der Handwerkskammer Chemnitz, Christian Sauer.

14 Buchbindereien im Bezirk der Handelskammer Chemnitz

Die Handwerkskammer Chemnitz, zu der die Kreishandwerkerschaften Erzgebirge, Vogtland, Chemnitz, Zwickau und Mittelsachsen gehören, vertritt 22.000 Mitgliedsbetriebe. "Im ganzen Kammerbezirk gibt es aktuell 14 Buchbindereien. Die Buchbinderei Weith ist die einzige in Zwickau", erklärt Sauer, dessen Arbeitsschwerpunkt in der Außenstelle in Zwickau die Betriebsnachfolge ist. "Sachsenweit suchen 6000 Handwerkerbetriebe einen Nachfolger für ihr Unternehmen", berichtet er.

Nachfolge bleibt noch offen

Ob die Buchbinderei Weith in fünfzehn Jahren in fünfter Generation weiter als Familienunternehmen geführt wird, bleibt noch offen. "Unsere große hat gerade ihr Abi gemacht und fängt eine Ausbildung als Physiotherapeutin an", verrät die Mutter von drei Kindern, die selbst eigentlich Kostümbildnerin werden wollte. "Aber dann klappte es nicht mit der Ausbildung am Theater. So lernte ich doch bei meinem Vater, allerdings im Auftrage des Kulturamtes, da vor der Wende geplant war, dass für die Ratsschulbibliothek eine eigene Buchbinderei eingerichtet wird."

Da die Pläne mit der Ratsschulbibliotheks-Buchbinderei nicht umgesetzt werden konnten, blieb sie nach der Ausbildung im väterlichen Betrieb und wurde die erste Chefin in der Firmengeschichte. Sie selbst hat inzwischen fünf Lehrlinge ausgebildet.

Junger Nachwuchs fehlt

"Leider konnten wir sie nicht übernehmen und haben zurzeit auch keine in Ausbildung. Wir sind zusammen mit mir nur zu viert", berichtet Kathrin Kobarg-Weith. Christian Sauer sagt, dass es in diesem Jahr zwar 1100 Lehrlinge ausgebildet werden, aber kein einziger im Buchbinderberuf.

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