Westsächsische Rennfahrer nutzen besseres Wetter in Österreich

MOTORSPORT Teilerfolge auf dem Red Bull Ring

Spielberg/AUT. 

Spielberg/AUT. Nach zwei Tagen nahezu Dauerregen herrschte am Finaltag des fünften von sieben Saisonrennen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) an diesem Wochenende auf dem Red Bull Ring in der Steiermark zumindest ab den Rennen besseres Wetter.

 

WM-Piloten diktierten erwartungsgemäß das Geschehen

Bei Abwesenheit einiger Top-Piloten aus der Top-Klasse IDM Superbike, die beim zeitgleich im japanischen Suzuka stattfindenden Rennen zur Langstrecken-Weltmeisterschaft im Einsatz waren, dominierten im grünen Herzen Österreichs erwartungsgemäß die beiden Gaststarter Garrett Gerloff aus den USA und der Franzose Loris Baz. Sie sind sonst für das Team Bonovo Action BMW in der Superbike-Weltmeisterschaft unterwegs, doch das deutsche WM-Team stattete auch in diesem Jahr der IDM einen Freundschaftsbesuch ab.

Das erste Rennen auf noch nasser Strecke entschied Garrett Gerloff erst in der Schlussphase gegen den lange Zeit führenden Loris Baz zu seinen Gunsten. Im zweiten Rennen stellte er die Weichen hingegen frühzeitig auf (Doppel-)Sieg.

Toni Finsterbusch aus Krostitz kam in beiden Läufen als Vierter hinter dem österreichischen Podest-Novizen Philipp Steinmayr ins Ziel.

Nach seinem Gaststart auf dem Sachsenring war auf dem Red Bull Ring Kevin Orgis aus Striegistal, der aktuelle Tabellenleader der IDM-Rahmenklasse Pro Superstock 1000, die in Österreich pausierte, ein zweites Mal in der IDM Superbike als Gaststarter mit von der Partie. Nach seinem guten 13. Startplatz kam er beim Neustart des abgebrochenen ersten Laufes wegen eines Technikproblems leider nicht zum Zug. Auch im zweiten Lauf blieb ihm das Pech treu, denn nach einem frühen Sturz konnte er dem Feld nur noch hinterher eilen und kam so nicht über den 16. Platz mehr hinaus.

Paul Fröde aus Hohenstein-Ernstthal hatte im ersten Zeittraining am Samstagvormittag einen Crash, bei dem sein Motorrad so stark beschädigt wurde, dass er mit seinem kleinen Team vorzeitig die Heimreise antrat. Er selbst blieb nahezu unverletzt.

 

Altmeister blühte wieder auf

Das erste Rennen der IDM Supersport wurde ebenfalls auf noch nasser, aber abtrocknender Strecke gestartet. Leon Orgis, der jüngere Bruder von Kevin, konnte aus seinem guten fünften Startplatz anfangs jedoch nur wenig Kapital schlagen. In der Startrunde bis auf die 14. Position zurückgefallen, arbeitete er sich bis in Ziel aber noch auf den respektablen siebenten Platz nach vorn. Diesen schnappte er sich mit einem starken Manöver gegen den Tabellenleader in der letzten Kurve. Im zweiten Rennen mischte er in der Spitzengruppe mit und landete letztendlich auf Rang fünf.

Der als dreifacher Meister Ende 2022 zurückgetretene Max Enderlein aus Hohenstein-Ernstthal verzichtete bei seinem Überraschungs-Comeback mit einer nagelneuen Ducati auf so manche Trainings-Session im Nassen und ebenso auf das erste Rennen. Im zweiten zeigte er aber mit Platz sechs, dass er noch nicht allzu viel verlernt hat.

 

Sieg mit weiterem Podestplatz bestätigt

Nachdem Phillip Tonn aus Mattstedt in Thüringen, vormals in Neukirchen/Pleiße beheimatet, das erste Rennen der IDM Supersport 300 am Samstagnachmittag überlegen gewonnen hatte, erlebten die Zuschauer am Sonntag bei trockener Strecke das übliche typische 300er-Rennen mit einer breit gefächerten Spitzengruppe. Am Ende hatte diesmal Dirk Geiger, der parallel auch in der WM fährt, die Nase vorm IDM-Tabellenleader Inigo Iglesias aus Spanien. Phillip Tonn durfte als Dritter erneut aufs Podest.

Der Dresdner Lennox Lehmann wurde Sechster, unmittelbar vor Dustin Schneider aus Adorf. Marvin Siebdrath aus Wildenfels setzte sich in der Verfolgergruppe durch, gleichbedeutend mit Rang 10. Lucy Michel aus Elterlein OT Schwarzbach zeigte am Sonntag im Trockenen ein von ihr gewohnt gutes Rennen, wenngleich sie als 16. die Punkteränge wieder knapp verfehlte. Diese waren auch heute für Albert Prasse aus Neukirchen/Pleiße deutlich außer Reichweite.

 

Erst Comeback im Sidecar, dann Comeback auf dem Podest

Auch das Sonntagsrennen der Sidecar-WM in Kombination mit der IDM Sidecar musste abgebrochen und neu gestartet werden. Zudem war dieses danach äußerst unterhaltsam, denn vier Gespann-Paarungen kämpften bis zum Schluss um den Sieg. Am Ende gewann das britisch-französische Duo Todd Ellis und Emmanuelle Clement vor Stephen Kershaw/Ryan Charlwood sowie Sam und Tom Christie, allesamt ebenfalls aus Großbritannien.

In der IDM-Wertung durften sich Lennard Göttlich aus Kottmar OT Eibau und Uwe Neubert aus St. Egidien, der als Ersatz für den seit Schleiz verletzten Lucas Krieg einsprang, nach einer tollen Aufholjagd vom Ende des Feldes völlig zu Recht über den dritten Rang freuen.

Im abschließenden Rennen zum Yamaha R7 Cup belegte Patrick Neuber aus Neukirchen bei Chemnitz den siebenten Rang.

Der nächste IDM-Lauf geht vom 18. bis 20. August in der legendären "Cathedral of Speed" im legendären niederländischen Assen über die Bühne.

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