CFC-Coach Tiffert im BLICK.de-Interview: "Junge Mannschaft mit viel Entwicklungspotenzial"

INTERVIEW Über Vorbereitungen und neue Chancen

Der Chemnitzer FC startet am Samstag, dem 29. Juli, in die diesjährige Regionalliga-Saison 2023/2024. Zu Gast im "Stadion - An Der Gellertstraße" ist mit dem FC Carl-Zeiss Jena ein Staffelfavorit. Im Vorfeld sprach BLICK-Redakteur Marcus Hengst mit CFC-Cheftrainer Christian Tiffert über Vorbereitung und Testspielen sowie die Ambitionen der Himmelblauen in der kommenden Spielzeit. Der gebürtige Hallenser ist seit dem 1. März 2022 Cheftrainer beim CFC. In 46 Spielen konnte der 41-Jährige 76 Punkte (21 Siege, 13 Unentschieden, 12 Niederlagen) holen, was einen Punkteschnitt pro Spiel von 1,65 ergibt. 

Hallo Herr Tiffert, hinter ihrem Team liegen fünf intensive Trainingswochen mit allerhand knackigen Einheiten sowie Testspielen. Wie fällt - vor allem nach dem turbulenten Sommer und der Kader-Neustrukturierung - Ihr Fazit aus?

Ich kann ein sehr positives Fazit ziehen. Die Mannschaft hat in der gesamten Vorbereitung sehr gut mitgezogen und die neuen Spieler konnten sich schnell integrieren. Die Wermutstropfen der letzten Wochen sind natürlich die Verletzungen von Robert Zickert und Robert Berger.

In Vorbereitung auf die Regionalliga-Spielzeit 2023/24 hat der CFC sieben Testspiele absolviert. Die ersten fünf davon ausschließlich gegen unterklassige Kontrahenten, welche - mit Ausnahme der Partie gegen BSG Chemie Kahla, die nur 1:0 endete - Schützenfeste zur Folge hatten. Die letzten beiden - gegen Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg und Liga-Konkurrent VSG Altglienicke - sind hingegen richtige Gradmesser gewesen. Wie zufrieden sind Sie mit den freundschaftlichen Vergleichen und welche Lehren konnten Sie aus diesen ziehen?

Bei den ersten Tests ging es mir und unserem Trainerteam hauptsächlich darum, dass die Spieler sich viel bewegen und Spielfreude ausstrahlen. In den letzten beiden Tests konnten wir viele gute Ansätze erkennen, aber haben ebenfalls gesehen, wo wir noch Verbesserungspotenzial haben. Jetzt gilt vor dem Saisonstart noch an diesen Stellschrauben zu drehen.

Der CFC kam in der vergangenen Saison 47mal in den Liga-Spielen zum Torerfolg. Mit Felix Brügmann hat unter anderem der Goalgetter den Verein verlassen müssen. Wie möchten Sie diese Lücke schließen? Dass ihr Team torhungrig und heiß ist, hat es mit 59 Toren in den sieben Testspielen mehr als gezeigt. Und mit Bozic kann frisch einen erfahrenen Knipser bekommen. Wie viele Tore trauen Sie Ihren Stürmern zu?

Der Torhunger der Vorbereitungsspiele sollte natürlich objektiv eingeschätzt werden. Trotzdem können wir in der Offensive variabel agieren und haben mit Davis Smith und Dejan Bozic noch zwei echte Strafraumstürmer mit Körpergröße hinzugewonnen. Wichtig ist, dass beide sich schnell in die Mannschaft integrieren. Tore helfen uns immer. Wer sie am Ende schießt ist für mich zweitrangig. Die Hauptsache ist, dass wir Tore schießen, und da können zwei echte Stürmer definitiv helfen.

Die himmelblaue Defensive war letzte Saison eine Bank. Weniger als 33 Gegentore kassierten nur die Teams aus Cottbus, Jena und Erfurt. Was stimmt Sie - trotz aktuellem Verletztenstand und dem Abgang von Stammtorwart Jakub Jakubov - zuversichtlich, dass auch diese Saison die Defensive hält?

Wir haben trotz unserer Abgänge sehr gute Defensivspieler verpflichten können. Mit Jan Koch und Felix Müller sind zwei erfahrene Spieler dazugekommen. Fakt ist aber auch, dass wir eine defensive Stabilität nur als Gemeinschaft schaffen können. Da gilt es auf jeder Position gegen den Ball zu arbeiten.

Der CFC-Kader - mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren - umfasst aktuell 27 Kicker. Sehen Sie auf einer Position gegenwärtig noch akuten Handlungsbedarf?

Es gilt sicherlich die ersten Spiele abzuwarten. Sollten weitere Verletzungen hinzukommen, müssten wir wahrscheinlich reagieren. Das Transferfenster ist noch ein paar Tage geöffnet.

Mit dem FC Carl-Zeiss Jena präsentiert sich gleich am ersten Spiel ein Favorit auf den Staffelsieg im "Stadion - An Der Gellertstraße". Zählen Sie die Thüringer dazu? Und welche anderen Teams werden im Kampf um den direkten Aufstiegsplatz ein ergiebiges Wörtchen mitreden?

Das Zuordnen von Favoritenrollen überlasse ich gern anderen Personen.

Zurück zu den Himmelblauen: Mit welchen Ambitionen geht der Chemnitzer FC in die diesjährige Saison? Und welche Entwicklungen wünschen Sie sich von Ihrem Team?

Wir haben bereits zum Ende der letzten Saison betont, dass wir in dieser Saison unsere Ambitionen ein bisschen drosseln müssen. Wir haben eine sehr junge Mannschaft mit viel Entwicklungspotenzial. Den jungen Spielern werden wir aber auch Fehler zugestehen müssen. Wir wollen die Mannschaft zusammenwachsen sehen und dann schauen wir von Spiel zu Spiel.

Vielen Dank für das aufschlussreiche und interessante Gespräch, Herr Tiffert! Wir wünschen einen guten Punktspielstart gegen den FC Carl-Zeiss Jena!

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