Hautkrebs: Krankenkasse warnt vor erhöhtem Risiko durch UV-Strahlung

Medizin Die Zahlen der Hautkrebserkrankungen steigen rapide an

Chemnitz. 

Chemnitz. Auch, wenn es die Temperaturen noch nicht vermuten lassen: Schon die Aprilsonne erfordert ausreichend Sonnenschutz, denn selbst bei kühler Witterung kann die Intensität der UV-Strahlung bereits im Frühjahr ähnlich stark sein wie im Hochsommer. Ohne Schutz droht als Akutfolge ein Sonnenbrand, und der ist besonders im Kindesalter folgenreich für das spätere Leben.

Langzeitfolgen der UV-Strahlung

Denn langfristig kann übermäßige UV-Strahlung durch Sonne Hautkrebs auslösen. Nach Zahlen des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung erhielten im Jahr 2022 knapp 3,2 Prozent der Bevölkerung in Sachsen die Diagnose heller Hautkrebs. Das entspricht knapp 130.300 Menschen. Zehn Jahre zuvor lag die Rate noch bei 2,3 Prozent. Das ist ein Anstieg um rund 37 Prozent.

Die Haut beschützen

"Den Spruch 'Die Haut vergisst nichts' kennen viele, aber die wenigsten handeln auch danach. Dabei ist die Hauptursache für Hautkrebs übermäßige UV-Strahlung durch Sonne oder auch Solarium", sagt Michael Dürr, Geschäftsführer der BARMER in Chemnitz. Den besten Schutz böten Schatten, Kleidung und eine Kopfbedeckung, auf freie Stellen sollte eine Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor aufgetragen werden.

 

Die Folgen werden erst spät bemerkbar

Die BARMER-Daten legen nahe, dass sich Hautkrebs über einen längeren Zeitraum entwickelt. Den Auswertungen zufolge steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung mit dem Alter deutlich an, insbesondere beim hellen Hautkrebs. So sind in Sachsen in der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen bereits neun Prozent betroffen. Die Rate liegt damit fast drei Mal so hoch wie bei Menschen der Altersgruppe von 60 bis 69 Jahren. Bei den Über-80-Jährigen verfünffacht sich die Rate sogar. Bei mehr als 15 Prozent der Seniorinnen und Senioren ab diesem Alter diagnostizierten Ärztinnen und Ärzte hellen Hautkrebs. Im Gegensatz dazu entwickeln sich die Fallzahlen von schwarzem Hautkrebs weniger stark.

Die Zahlen steigen an

In den vergangenen zehn Jahren lag der altersübergreifende Anteil der betroffenen Personen unter einem Prozent, im Jahr 2012 bei rund 0,5 Prozent, 2022 bei 0,7 Prozent. Im Jahr 2022 erhielten etwa 27.600 Menschen die Diagnose bösartiges Melanom der Haut, schwarzer Hautkrebs.

Präventionsmaßnahmen

Um den richtigen "Sonnenschutz in der Kita" geht es beim gleichnamigen Online-Seminar des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT). Das Angebot der BARMER richtet sich an Erzieherinnen und Erzieher. Expertinnen des NCT zeigen, worauf bei der Gestaltung einer Umgebung zu achten ist, die Kinder und Erzieher optimal vor übermäßiger Sonneneinstrahlung schützt. Das Seminar findet statt am Dienstag, den 23. April 2024, von 15 bis 16 Uhr. Alle Informationen hierzu unter barmer.de/f005503.

Vorsorgetermine

Gesetzlich Versicherte können ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening, bei der Fachärztin, bzw. dem Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten oder bei der Hausärztin, bzw. dem Hausarzt durchführen lassen. Auch Versicherte unter 35 Jahren können einen Haut-Check beim Dermatologen in Anspruch nehmen. Die Kosten dafür werden erstattet. Alternativ können BARMER-Versicherte kostenfrei und unabhängig vom Alter, einen digitalen Haut-Check über die BARMER Teledoktor-App nutzen.

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