Verschleißteile für des Deutschen liebstes Kind?

Wer sein Auto pflegt, lässt es regelmäßig bei Inspektionen überprüfen. Dabei nehmen Werkstätten vor allem die Verschleißteile unter die Lupe, die bei Abnutzung direkt ausgetauscht werden. Nur so kann das Fahrzeug sicher am Straßenverkehr teilnehmen und natürlich lange funktionstüchtig bleiben. Doch welche Teile sollten gelegentlich genauer untersucht werden? 

Was sind eigentlich Verschleißteile?

Als Verschleißteile gelten Autobauteile, die schneller abnutzen als andere. Werden diese jedoch nicht erneuert, können Defekte an weiteren Austauschteilen entstehen. Die Belastungen nehmen zu, was zudem dazu führt, dass sich ein wahrer Kostenberg auftürmt. Außerdem kann es passieren, dass das Fahrzeug irreparablen Schaden nimmt. Daher sind Inspektionen in regelmäßigen Abständen sinnvoll, um das Auto auf Herz und Nieren untersuchen zu lassen. 

Wann es Zeit für Fahrzeuguntersuchungen ist, kann dem Servicebuch oder dem Kilometerstand abhängig gemacht werden. Manchmal ist die Autopflege auch an Garantieansprüche des Autoherstellers geknüpft. Deshalb sollten Autobesitzer die Inspektionsfristen nicht versäumen, sondern ernst nehmen. 

Auf welche Verschleißteile habe ich einen Garantieanspruch?

Es gibt eine Reihe von Verschleißteilen, die von der Gewährleistungsgarantie ausgenommen sind. Das hängt damit zusammen, dass ein Verschleiß bei dauerhafter Nutzung schlichtweg nicht ausgeschlossen werden kann. Welche Autoteile hingegen unter Garantie fallen, ist am besten in der Werkstatt des Vertrauens zu erfragen. Ist das Fahrzeugteil jedoch schneller abgenutzt als vorgesehen, handelt es sich oftmals um einen Produktionsfehler. Um sich zu vergewissern, dass ein Garantieanspruch greift, sollten Betroffene ihr Fahrzeug zeitnah in einer Werkstatt untersuchen lassen. 

Welche Verschleißteile gibt es und in welchen Abständen sind sie auszutauschen?

Wir haben nachfolgend eine Liste verschiedener Verschleißteile zusammentragen. Somit lässt sich erkennen, welche Verschleißteile am häufigsten betroffen sind. Wer diese Teile genau im Auge behält und den Intervallen gemäß austauschen lässt, pflegt sein Auto richtig und kann so schwerwiegendere Reparaturen oft ganz vermeiden. Zudem lässt sich das Fahrzeug im Fall eines Weiterverkaufs besser darstellen und somit einen vorteilhafteren Kaufpreis erzielen. 

Tipp: Dazu sind auf jeden Fall die Werkstattquittungen sowie das Serviceheft aufzubewahren. Es enthält alle Inspektionen und ist somit ein guter Pflegenachweis für Käufer. 

Vorderradbremse | Bildquelle: NoName_13 via pixabay

Bremsbeläge

Die Bremsen gehören zu den wichtigsten Fahrzeugteilen an einem Auto. Sind sie verschlissen, ist eine Autofahrt nicht mehr sicher. Autohalter, die bei der Fahrt ungewöhnliche Geräusche oder ein Poltern beim Bremsvorgang wahrnehmen, sollten das Fahrzeug schnellstmöglich in die nächste Werkstatt bringen. Dabei gilt: Je öfter das Auto gefahren wird und viele Stopps auf kurzen Strecken anfallen, desto mehr werden die Bremsen beansprucht. Die Beläge nutzen sich ab und sorgen für einen weniger sicheren Bremsvorgang. Die verkürzte Haltbarkeit von Bremsbelägen beträgt ungefähr 20.000 Kilometer. Bremsen, die bei vorausschauender Fahrt weniger in Anspruch genommen werden, können auch bis zu 50.000 Kilometer oder länger halten. 

Tipp: Moderne Autos teilen inzwischen über ein Bremssymbol im Cockpitbereich mit, wenn eine Abnutzung der Bremsen vorliegt. Bei älteren Fahrzeugen sollten sich Autohalter auf das Fahrgefühl und ihre Ohren verlassen. Auch ein Rütteln am Lenkrad oder ein starkes Ziehen zur Seite können auf verschlissene Bremsbeläge hinweisen.

Bremsflüssigkeit

Viele haben schon mal von Bremsflüssigkeit gehört, wissen aber gar nicht genau, wofür sie eigentlich vorgesehen ist. Dabei gehört diese Hydraulikflüssigkeit zu einer der wichtigsten Komponenten in jedem Auto, denn fehlt diese, ist ein Bremsen unmöglich. Bei jedem Bremsvorgang überträgt die Bremsflüssigkeit die Kraft, die vom Bremspedal auf die Bremse zum Rad einwirkt. Wichtig ist, dass die Flüssigkeit für das Fahrzeug vorgesehen ist und die chemische Zusammensetzung korrekt ist. Diese Mischung kann jedoch im Laufe der Zeit gewissen Veränderungen unterliegen, was auch die Bremskraft negativ beeinflusst. Je nach Fahrintensität sollte daher ein Austausch ungefähr alle zwei Jahre erfolgen. Eine Werkstatt überprüft die Flüssigkeit auf Wunsch und übernimmt ebenso einen Austausch vor. 

Bremsscheiben

Auch Bremsscheiben sind Fahrzeugteile, die nicht vom Verschleiß ausgenommen sind. Sie dürfen sich zwei bis drei Millimeter abnutzen, ehe sie ausgetauscht werden sollten. Wie schnell der Verschleiß erfolgt, hängt von der Qualität des Produkts sowie dem eigenen Bremsverhalten ab. Fakt ist, dass Bremsscheiben, die nicht mehr funktionstüchtig sind, Vibrationen auslösen, die sowohl im Lenkrad als auch im Bremspedal spürbar sind. Auch der Bremsvorgang verlängert sich unter Umständen enorm. Je nach Verschleiß kann ein Austausch nach 80.000 bis 100.000 Kilometern fällig sein. 

Kupplung Schalter | Bildquelle: Mimzy via pixabay

Kupplung

Auch die Kupplung ist ein Autoteil, das häufig verwendet wird und daher einem hohen Verschleiß unterliegt. In der Regel hat das Utensil nach ungefähr 100.000 bis 150.000 Kilometern ausgedient, wenn es pfleglich behandelt wird. Macht die Kupplung jedoch vor dieser Zeit Probleme, kann eine fehlerhafte Bedienung oder ein Produktfehler vorliegen. Daher ist eine genaue Überprüfung auch zwecks Gewährleistung empfehlenswert. Sollte das Schalten bei der Autofahrt daher gar nicht oder nur noch mit hohem Aufwand möglich sein, ist eine Fahrt in die Werkstatt nötig. 

Zahnriemen

Der Zahnriemen ist eines der wichtigsten Komponenten für die Funktionstüchtigkeit des Motors. Er ist der Datenüberträger des Motors. Zündzeitpunkt, Ventilspiel, einfach alles, was die Motorsteuerung betrifft, steuert er mit. In der Regel sollte ein Austausch zwischen 50.000 Kilometern und 150.000 Kilometern erfolgen. Wer dies zu lange schleifen lässt riskiert einen Motortotalschaden, der echt ins Geld gehen kann.

Reifen 

Autoreifen sehen immer robust und solide aus. Doch auch sie können mit der Zeit einem Verschleiß und Alterung unterliegen. Je häufiger Autofahrer mit ihrem Fahrzeug fahren, desto mehr fährt sich das Reifenprofil herunter. Doch auch Autoreifen, die nur selten fahren dürfen, können mit den Jahren porös werden, man spricht dann von sogenannten Porzellanreifen, die schauen super aus, doch haben keinen Gripp mehr und sind daher kreuzgefährlich. Daher ist sowohl das Reifenalter als auch die Profiltiefe entscheidend. Die Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 mm. Für Sommerreifen sind jedoch 3 mm und für Winterreifen 4 mm sinnvoll. Um einen schnellen Verschleiß zu vermeiden, sollte nicht nur der richtige Reifendruck kontrolliert werden, sondern auch ein vorausschauendes Fahrverhalten zum Einsatz kommen. 

Motoröl 

Eines der am häufigsten zu erneuernden Fluide ist das Motoröl. Je öfter es ausgetauscht wird, desto besser für den Motor. Denn im Laufe der Zeit mischt sich Dreck oder Ruß mit dem Motoröl. Das Öl dickt an und kann seine Funktion nicht mehr effektiv erfüllen. Ein Austausch ist daher nach 20.000 bis 30.000 Kilometern sinnvoll. 

Wer sich nicht mit dem Austausch von Flüssigkeiten oder Autoteilen auskennt, übergibt sein Fahrzeug am besten einem Profi. Dieser kennt sich nicht nur mit den verschiedenen Fahrzeugteilen aus, sondern verfügt über eine gewisse Routine und das nötige Know-How. Gleichzeitig stehen den Experten alle wichtigen Hilfsmittel zur Verfügung, damit der Austausch zügig verlaufen kann. Auch die Entsorgung der Altteile gelingt problemlos. Wer also sein Auto pflegen und sich weniger Gedanken um Ersatzteilebeschaffung oder Recycling machen möchte, fährt mit seinem Fahrzeug regelmäßig in die Werkstatt.

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