Wie eine Garnsdorferin und ihre Tiere Chemnitzer Senioren glücklich machen

Tierliebe Ivonne Sarfert mit Tieren zu Besuch im Azurit Seniorenzentrum Brühl

Chemnitz. 

Mitte Januar durfte das Azurit Seniorenzentrum Brühl einen besonderen Gast willkommen heißen - die Garnsdorfer Tierfarm. Der Verein stattete erstmalig einen Besuch ab, nachdem das Seniorenzentrum großzügig den Erlös vom Weihnachtsmarkt gespendet hatte. Die Freude war nicht nur beim Team, sondern auch bei den knapp 100 Bewohnerinnen und Bewohnern spürbar.

Herzliches Willkommen für die tierischen Gäste

"Alle waren von den tierischen Besuchern begeistert", sagt Ergotherapeutin Franziska Wächtler. Der Verein im mittelsächsischen Lichtenau beherbergt eine Vielzahl von Tieren auf einem 4,5 Hektar großen Areal, wo sie artgerecht zusammenleben.  "Diese besondere Philosophie überzeugte uns", ergänzt sie.

Dank mit einer Spende

Als Dank für die wunderbare Zeit überreichte die Hausleitung, Frau Kroll, dem "Garnsdorfer Tierfarm e.V." einen Spendenscheck über 83 Euro. Das Geld stammt aus den Einnahmen des hauseigenen Weihnachtsmarktes im vergangenen Jahr.

Tiere als unterstützende Therapeuten

Beim ersten Besuch war Schäferhündin Lucy dabei, sowie Hahn Sonic und zwei Kaninchen. Das weckte bei einigen Bewohnern Erinnerungen an vergangene Zeiten. Sie begannen von der eignen Kaninchenzucht der Eltern zu erzählen oder auch vom eigenen Hund, welcher früher auf deren Hof gelebt hatte.

Tiere können dementiell erkrankten Menschen helfen. Franziska Wächtler, die soziale Betreuerin im Seniorenheim Brühl in Chemnitz, sagt: "Tiere ermöglichen Kontakte über alle menschlichen Sinne. Das wirkt sich positiv auf die Gesundheit, das Denkvermögen, die sozialen Beziehungen und die Emotionen von Menschen mit Demenz aus" (Hegedusch / Hegedusch, 2007).

Nach Kitwood haben Menschen mit Demenz verschiedene Bedürfnisse wie Liebe, Trost, Beschäftigung, Identität, Sicherheit, Einbeziehung und primäre Bindung. (2005, erweitert nach Hegedusch / Hegedusch, 2007)

Ein 'Eisbrecher' für mehr Nähe und Trost in Pflegeheimen

Wenn Tiere in Pflegeheime kommen, könnten sie ein "Eisbrecher" sein, besonders für Menschen mit Demenz. Das mache es einfacher, mit den erkrankten Menschen in Kontakt zu treten. Tiere spenden Trost, fördern die Einbeziehung und erfüllen die genannten Bedürfnisse. Das gilt für alle Bewohner des Pflegeheims, unabhängig davon, ob sie an Demenz leiden oder nicht.

Geplante regelmäßige Besuche

Die Freude über den ersten Besuch wurde durch die Aussicht auf regelmäßige Treffen noch größer. Dank Frau Sarfert, der Vorsitzenden des Vereins, kann das Seniorenzentrum nun jeden Monat auf den Besuch der gefiederten und pelzigen Freunde zählen.

"Wir bicken erwartungsvoll auf weitere Besuche der Garnsdorfer Tierfarm und die positiven Erlebnisse, die sie mit sich bringen werden", so die Ergotherapeutin. Das Seniorenzentrum am Brühl möchte die aufrichtige Dankbarkeit gegenüber Frau Sarfert und dem gesamten Verein ausdrücken, die dieses auf eine äußerst wertvolle Weise nun bereichern wird.

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